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 Ehrenpreis

Ehrenpreis

Veronica chamaedrys

Wer kennt es nicht? Das Gewitterblümchen. Früher hieß es, wenn man diese kleine Pflanze mit den wunderschönen blauen Blüten abreißt, würde es regnen und vor allem Gewitter geben. Doch diese Pflanze, von der bislang über 450 verschiedene Unterarten entdeckt worden sind, hat noch weitere Namen, so ist sie u.a. als Allerweltsheil, Grindheil, Viehkraut, Männertreu, Hühnerraute, Viehkraut, Veronika oder wildes Vergissmeinnicht bekannt.

Ich möchte hier keine großen Unterscheidungen zwischen dem Gamander Ehrenpreis, dem Liegenden Ehrenpreis, dem Wald-Ehrenpreis (gilt auch als Echter Ehrenpreis) und weiteren Arten vornehmen. Da der Gamander Ehrenpreis der wohl am weitesten verbreiteten Vertreter ist, werde ich mich (auch bei den Fotos) auf diesen konzentrieren. Wirkungsweisen sind bei allen Arten aber ähnlich, wenn nicht sogar gleich. Inhaltsstoffe sind u.a. Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe, ätherisches Öl, organische Säuren, Glycoside wie Aucubin, Verprosid, Catalpol und Veronicosid, Zucker, Wachs, Harz und weitere.

Leider ist über die mythologische Bedeutung des Ehrenpreises bei unseren Vorfahren, den Germanen und Kelten, nur noch wenig bekannt. Der Ehrenpreis wird u.a. auch Gewitterblümchen genannt. Dies ist bei vielen blau blühenden Pflanzen der Fall. Ehrenpreis soll man sich nicht ins Haus holen, hieß es vor langen Zeiten, denn als Pflanze des mächtigen Thor`s hole man sich den Blitz ins Haus. Dies zeigt auch der Glaube auf, dass es Gewitter geben würde, wenn man den Ehrenpreis abreißen würde. Auch das Christentum hat eine Geschichte zu dieser kleinen Pflanze. Frühzeitig wurde sie der Heiligen Veronika geweiht, die der Legende nach Jesus bei seinem Gang nach Golgatha ein Schweißtuch gereicht hat und der Abdruck seines Gesichtes auf diesem haltbar zurückgeblieben sei. Hieronymus Braunschweig liefert eine schöne Erzählung, wie der Ehrenpreis zu seinem Namen gekommen sei. Die Geschichte spielt im damaligen Frankenreich, als ein Jäger einen Hirsch sah, der die von einem Wolf gerissene Wunde an einem Eichenbaum rieb. Sich alsdann auf einer dicht mit Ehrenpreis bewachsenen Stelle niederlegte, von dem Kraut eifrig
fraß und dadurch in wenigen Tagen geheilt war. Darüber sehr erstaunt, nahm der Jäger den Saft der Pflanze und ging zu dem fränkischen König, den er seit Jahren an Aussatz erkrankt wusste und wusch ihm mit dem Saft zunächst das Bein. Da der König schon nach Stunden gewahrte, dass der Aussatz an dem Bein abtrocknete, ließ er, trotz der großen Schmerzen, die Kur am ganzen Körper vornehmen. Der König genas vollkommen und, nannte sie, um die heilsame Pflanze für alle Zeiten zu ehren und zu preisen, Ehrenpreis. (Quelle: http://www.kraeuter-vielfalt-franken.de)

In der Volksmedizin war die Pflanze als "Allerweltsheil" sehr beliebt, sie wurde als Tee bei Husten und Erkältungen, bei Schleimhautentzündungen in Rachen und Mund zum Gurgeln, gegen Leber- und Nierenprobleme, bei Magenbeschwerden und Durchfällen sowie bei Gicht und Rheuma eingesetzt.  Von Sebastian Kneipp wurde Ehrenpreis als wirksames Mittel nicht nur gegen die Schwindsucht, sondern auch gegen Rheuma und Gicht sowie Blasenkatarrh empfohlen. Auch Maria Treben würdigt ihn als gutes Hausmittel. Prof. Hademar Bankhofer beschreibt in seinem Buch "Naturtees - Die geheime Wirkung der Kräutertees" den Ehrenpreis wirksam gegen nervöse Kopfschmerzen, Brustbeklemmungen, Katarrhe, Gicht und Rheuma. Ebenso ist er davon überzeugt, dass er sich als Tee zubereitet hervorragend zu einer Blutreinigungskur für alt und jung und gegen Hautleiden und Hautjucken eignet. Ehrenpreis verwendete man früher auch gegen Krätze, Aussatz und Grind auf der Kopfhaut, welches man an dem Namen Grindkraut erkennen kann. Zu Pestzeiten wurde bei Hauterkrankung das überbrühte Kraut auf die Körperstellen mittels Kompressen aufgelegt. Ehrenpreis soll helfen, den Cholesterinspiegel zu regeln, Gedächtnis und Konzentration  zu stärken, bei Stresssituationen ausgleichend und beruhigend zu wirken und soll Arterienverkalkung vorbeugen.

Man kann auch die Blätter, Triebspitzen und die Blüten für Salate, Kräuterquark, Suppen oder Eintöpfe und für Eierspeisen verwenden. Vor allem die Blüten ergeben eine wunderschöne Dekoration auf dem Butterbrot oder auf den Quark gestreut. Diese und die jungen Blätter schmecken zwar aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ein wenig bitter, bieten aber zusätzlich Vitamine und auch ein wenig Eisen.

Gesammelt wird das blühende Kraut ohne Wurzeln mit den niederliegenden Trieben am besten in den Monaten von Mai bis Anfang Juli. Das im Schatten getrocknete Kraut wird erst dann geschnitten und verpackt, wenn die Pflanze wirklich ganz trocken ist.

Beschreibung

Der Ehrenpreis mit seinen verschiedenen Varianten gehört zur Familie der Rachenblütler und ist eine ausdauernde, liegende, rasenbildende Pflanze, die bis zu 30 cm hohe aufsteigende Blütenstände bildet. Die Blätter sind graugrün und weichbehaart, kurzstielig sowie eiförmig und am Rand fein gesägt. Die kleinen hell bläulich bis violetten Blüten sind in steifen aufrechten Trauben angeordnet. Der Samen verbreitet sich vor allem dadurch, dass er an Tieren und Menschen kleben bleibt und dadurch in andere Gegenden mitgenommen wird.

Spirituelle Sicht und Räucherung

Der Ehrenpreis wird dem Mond zugeordnet und ist damit weiblich.
In einem Beutelchen am Körper getragen oder als Amulett, schützt diese Pflanze vor Verhexung und vor Verfluchung.

Eine Räucherung mit  Ehrenpreis dient ebenfalls der Abwendung von Verhexungen  und Flüchen. Doch eine Räucherung mit getrocknetem Ehrenpreiskaut hilft uns auch selbstbewusster zu werden, eigenen träumerischen Illusionen auf den Grund zu gehen und unsere eigene Gefühlswelt zu durchleuchten. Sie gibt uns außerdem auch Kraft und den Mut, unsere eigenen "inneren Antennen"  zu stärken und auch "Nein" sagen zu können, wenn es uns nicht gut tut.

Ehrenpreis ist auch hervorragend für Räucherungen geeignet, die im Zusammenhang mit Mondritualen stehen  - als Einzelkraut, aber auch in Räuchermischungen. Zusätzlich hilft sie uns mit den Naturgeistern in Kontakt zu treten. Somit ist Ehrenpreis ein Räucherkraut, was für alle Rituale für und in der Natur geeignet ist.

Anwendung

* Gicht und Rheuma
* Magenbeschwerden
* Durchfall
* Verdauungsprobleme
* trockenen Husten und andere Erkältungskrankheiten
* Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute
* blutreinigend
* regt den Stoffwechsel an
* nervöse Kopfschmerzen
* Blasenkatarrh
* Förderung der Wundheilung
* Hautjucken und chronische Hautleiden, Geschwüre und Flechten
* regt den Appetit an
* Fußschweiß

Zusätzlich soll Ehrenpreis das Gedächtnis und die Konzentration stärken, stressabbauend sein und Arterienverkalkung vorbeugen.


                       

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