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 Wacholder

Wacholder

Juniperus communis

Der Gemeine bzw. Heide-Wacholder hat schon seit jeher vom Volk verschiedene Namen erhalten, so u.a. Feuerbaum, Weihrauchbaum, Weckholder, Machandelbaum, Kranewittbaum oder Rickholder.

Den Wacholder finden wir auch heute noch sehr oft auf Friedhöfen. Dies kommt vielleicht daher, weil im sog. heidnische Glauben der Wacholder als Eingang in die Unterwelt galt. Lange Zeit wurden ihm  magischen Kräfte zugesprochen. Schon bei den Germanen wurde der Wacholder verehrt und sein Holz wurde zum Verbrennen der Toten benutzt. Archäologen fanden in alten germanischen Gräbern sogar Wacholderzweige als Grabbeigabe. Doch er fand bei den Germanen nicht nur für die Toten Verwendung, sondern er galt auch als Lebens- und Gesundheitsbaum und wurde deshalb auch bei rituellen Opferfeuern verwendet. Später, im Mittelalter bis hinein ins Spätmittelalter, galt der Wacholder als DAS Mittel gegen Hexen und Teufel und gegen Unglück. So war es sogar in Oberbayern noch im 18. Jahrhundert Brauch, aus Wacholderholz geschnitzte Löffel zum Umrühren der Butter zu verwenden, damit bei ihrer Zubereitung die bösen Geister fernblieben.

Aber der Wacholder galt nicht nur als Totenbaum und Zaubergewächs, sondern man nutzte seit Jahrtausenden auch seine Heilkraft. Da unsere Ahnen schon wussten, dass die frischen und getrockneten Wacholderbeeren sehr gesund sind, wurden sie für viele Erkrankungen eingesetzt. In den Alpenländern, wo der Wacholder oft massenhaft vorkommt, aber auch in anderen europäischen Ländern, wurde der Wacholder schon frühzeitig auch in der Küche als Gewürz für Fleisch-, besonders Wildgerichte und Sauerkraut verwendet. Oft wird er mit Lorbeerblättern, Majoran und Pfeffer kombiniert. Wacholderbeeren sind übrigens das einzige Gewürz aus der Nadelholzgruppe und eines der wenigen Gewürze, die im gemäßigten bis kühlem Klima gedeihen.

Der Wacholder gilt mit seinen vielen Unterarten als das am weitesten verbreitete Nadelgehölz, welches sich vom hohen Norden Nordamerikas bis nach Südgrönland, Europa, Asien und Nordafrika erstreckt und sich Lebensräume bis knapp über 4.000 Meter erobert hat. In Nordamerika gibt es mehrere Arten dieses Zypressengewächses, welches dort als Zedern bekannt ist. Bei uns in Deutschland finden wir den Wacholder vorwiegend in der Schwäbischen Alb oder in der Lüneburger Heide. Man findet ihn vorwiegend auf Moosflächen oder trockenen, sandigen oder felsigen Böden, wohin er von anderen Bäumen verdrängt wurde. Er gilt als konkurrenzschwach. Da er eine absolute Lichtpflanze ist, findet man ihn auch an Felsen und in lichten Wäldern.
Inhaltsstoffe des Wacholder sind vor allem ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe, Harze, Flavondlykoside. Das ätherische Öl ist wohl der wichtigste Wirkstoff im Wacholder.
Offiziell anerkannte Wirkungen der Wirksamkeit der Wacholderbeeren sind derzeit nur auf zwei Gebiete beschränkt, bei Magen-Darm-Problemen sowie Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Doch vor allem Sportler schätzen die bekannte gewebereizende Wirkung der Beeren bei Muskel- und Gelenkschmerzen. Sebastian Kneipp empfahl den Wacholder zur Behandlung von Rheuma und Gicht. Und in der  Volksmedizin wurden Wacholderbeeren schon immer wegen ihrer schleimlösenden, antibakteriellen, schweißtreibenden, schmerzlindernden, harntreibenden, krampflösenden, tonisierenden, blutreinigenden und den Stoffwechsel anregenden Wirkung sehr vielseitig eingesetzt.
Der Gemeine Wacholder ist ungiftig bis schwach giftig, ist aber auch hautreizend. Verwechslungs-gefahr besteht mit dem stark giftigen Sadebaum (J. sabina), dessen Beeren man oft mit dem des Gemeinen Wacholders verwechselt hat. In Spanien werden die Wacholderbeeren regelmäßig staatlich untersucht, weil es beim Aromatisieren von Gin oft zu Vermischungen mit den giftigen Sadebaum-beeren kam.
Der Gemeine Wacholder wird von der Weltnaturschutzunion in der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt, aber nicht als gefährdet bezeichnet. Aus diesem Grund sollte man die Beeren, getrocknetes Ast- und Wurzelholz nur dann selbst ernten, wenn der Wacholder im eigenen Garten wächst. Wacholderbeeren selbst erhält man in jedem Discounter.
Die Ernte der Beeren bzw. Zapfen erfolgt im Oktober.
Bei einer Überdosierung mit Wacholderbeeren kann es zu einer Reizung der Nieren kommen. Und da alle Wacholderarten eine schwangerschaftsabtreibende Wirkung haben, besteht in der Schwangerschaft ein absolutes Verbot der Beeren. Ebenso bei Nierenerkrankungen, ausgenommen dabei ist, wenn es sich um eine Erkrankung der ableitenden Harnwege handelt. Hier unbedingt vorher mit dem Arzt Rücksprache halten! Neueste Erkenntnisse haben zwar ergeben, dass weder die Beeren noch das Öl die Nieren schädigen, wie es lange behauptet wurde, trotzdem ist aber Vorsicht geboten.

Beschreibung

Der Wacholder ist ein vielseitiges Gewächs. Man findet ihn als Strauch oder aber auch als Baum. Man kann ihn mit flachem Wuchs, auseinanderstrebend, aber auch säulenförmig vorfinden und man hat ihn auch schon als niederliegendes Gehölz gefunden. Baumförmige Exemplare mit anliegenden Zweigen kommen fast nur in Wäldern vor und haben einen aufrechten und säulenförmigen Wuchs. In der Türke hat man das bisher größte Einzelexemplar eines Wacholders mit einer Wuchshöhe von 40 Metern gefunden, auch wenn es sich hier nicht um den Gemeinen, sondern um den Syrischen Wacholder (J. drupacea) handelt. Die Blätter des Wacholders sind nadelförmig ausgebildet, starr und spitz und sind etwa 10 mm lang. Die Blüten sind getrenntgeschlechtlich und fallen kaum auf, weil sie grünlich gefärbt und unscheinbar sind. Aus ihnen reifen nach der Befruchtung die Früchte, die beerenartig erscheinen, aber im botanischen Sinne Zapfen sind. Bis zu drei Jahre benötigen diese, um als reife Früchte mit einem  bis maximal 10 mm großen Durchmesser blauschwarz und kugelrund in ihrer Pracht zu erscheinen.

Da  die stechenden graugrünen Nadeln die Ernte dieser Scheinbeeren sehr erschweren, wird empfohlen, diese nicht durch Pflücken, sondern durch Abklopfen von den Zweigen zu ernten. Ein unter die Zweige gelegtes Tuch erleichtert dann das Zusammensuchen und Trennen der Beeren von Nadeln und kleinen Zweigen. Wacholderbeeren dürfen nicht in künstlicher Wärme getrocknet werden.

Anwendung

* stärkt den Kreislauf
* Frühjahrs- und Entschlackungskuren
* Rheuma und Gicht
* Muskelverspannungen
* Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
* Husten
* Mundgeruch
* Diabetes
* Kopfschmerzen
* Magen-Darm-Probleme
* Erkrankung ableitende Harnwege
* Hexenschuss und Ischias
* schwacher Kreislauf
* Darmentzündung
* Förderung der Menstruation
* Wasseransammlung in den Gelenken
* Blasenentzündungen
* Blasensteine und -gries
* Durchblutungsstörungen
* Arthrose und Arthritis
* Krampfadern

Der Wacholder ist ein Sonnenkraut und somit dem maskulinen Geschlecht zugeordnet.

Der Wacholder ist neben dem Lorbeer eines der großen Schutzkräuter. Deshalb empfiehlt es sich auch, ihn ähnlich wie Lavendel über die Türen zu hängen. Er wirkt, am Körper getragen, potenzfördernd.

Wacholder duftet beim Verräuchern würzig, frisch, sehr aromatisch und waldig. Er ist für jede Schutzräucherung - allein oder im Zusammenwirken mit anderen Schutzkräutern - ein sehr starkes Kraut. Eine Räucherung mit Wacholder steht aber nicht nur für Schutz und vertreibt dunkle Energien, aus diesem Grund sie auch hervorragend geeignet, Räume positiv aufzuladen und mit neuer Lebensenergie zu füllen. Wacholder verräuchert, fördert zusätzlich die Hellsichtigkeit und den Kontakt zu unseren ahnen, da der Wacholder einen starken Bezug zur Totenwelt hat. Eine Räucherung mit Wacholder - seien es die Beeren, die Spitzen oder Rinde - reinigt und desinfiziert (auch nach Krankheiten), gibt Kraft und fördert die Konzentration beim Lernen. Auch bei Liebeszaubern kann der Wacholder gut eingesetzt werden.

Mischen lässt sich Wacholder gut mit Salbei oder Burgunderharz. Auch andere Harzen sind hervorragend zum Mischen geeignet. Zusätzlich bieten sich noch Holunder und Lorbeer an.

Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



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