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 Beifuß

Beifuß

Artemisia vulgaris

Schon unseren Vorfahren, den Kelten und Germanen, war der Beifuß bekannt. Man nannte ihn die "Mutter aller Kräuter. Er galt als die schlagkräftigste Pflanze und wurde als Mugwurz bezeichnet, was man auch als Machtwurz interpretieren kann. Odin benutzte den Beifuß als einen der neun Wunderzweige, um damit den Verderben bringenden giftigen Lindwurm zu bezwingen. Der Beifuß zählt mit zu den Sonnwendekräutern und wurde beim Sonnwendfeuer als Gürtel, gemeinsam mit anderen Kräutern, getragen. Am Ende des Festes wurde dieser Gürtel ins Feuer geworfen, um damit alles Schlechte und Unglück zu verbrennen sowie vor Krankheit schützen. Die keltischen Druiden räucherten mit einem Gemisch aus Beifuß, Blutweiderich und Wegwarte, um Klarheit der Gedanken zu erhalten. Auch in der Antike spielte er eine große Rolle. Er war der Göttin Artemis, Jagdgöttin, Schutzgöttin der Heilkundigen und Schützerin des weiblichen Schoßes, geweiht. Ihr zu Ehren erhielt die Pflanze auch den Namen Artemisia. Die Griechinnen benutzten schon damals den Beifuß als Frauenkraut, u.a. aufgrund seiner regulierenden Wirkung auf den Menstruationszyklus.

Die "Mutter aller Kräuter", unser Beifuß, erscheint auf den ersten Blick nur eine unscheinbare Pflanze zu sein, weder auffällig mit einer kräftig grünen Blattfarbe noch mit leuchtenden oder großen Blüten. Ganz im Gegenteil. Doch wer genauer hinsieht, kann u.a. auch den roten Stängel erkennen, der laut der Signaturenlehre aufzeigt, dass der Beifuß z.B. den Blutfluss anregt und damit zur Beschleunigung der Geburt beiträgt, aber auch bei vielen Frauenleiden hilft. Aber so unscheinbar er auch aussieht, so heilkräftig ist er auch. Dies hat er seinen Inhaltsstoffen zu verdanken. Bei den ätherischen Ölen findet man als Hauptbestandteile z.B. Kampfer, Linalool und Thujon. Weiterhin wartet er mit Flavonoiden, Bitterstoffen (u.a. Sesquiterpenlactone), Carotinoiden, Triterpenen und Polyinen auf. Diese Stoffe sind verantwortlich dafür, dass die Pflanze harntreibend, wurmfeindlich, die Gebärmutter stimulierend, durchblutungsfördernd, krampflösend, antibakteriell sowie appetitanregend und verdauungsfördernd wirkt. Aufgrund der letzten beiden Eigenschaften hat der Beifuß auch in der Küche schon lange seinen festen Platz gefunden, so u.a. bei der fetten Weihnachtsgans oder anderen sehr fetthaltigen Fleischspeisen. Vor allem die enthaltenen Bitterstoffe sind dafür verantwortlich, dass die Bildung von Magensaft- und Gallenflüssigkeit angeregt und damit die Verdauung unterstützt wird.

Interessant an der Signaturenlehre ist übrigens, dass es heißt, dass man bei allen Pflanzen an bestimmten Merkmalen erkennen kann, welche Heilkraft ihnen inne wohnt. So nicht nur beim Beifuß, sondern auch beim Ackerschachtelhalm (der Stängel mit den Wirbeln - Wirbelsäule, Knochen), der Walnuss (Gehirn - Nerven, Kopfschmerzen), dem Johanniskraut mit seinen wie Sonnen leuchtenden gelben Blüten (Stimmung, gegen Depressionen) sowie der Brennnessel mit ihren vielen Härchen (Haare - gegen Haarausfall), um nur einige zu nennen. Mittlerweile wurde wissenschaftlich bewiesen, dass dies auch tatsächlich der Realität entspricht.

Gesammelt werden die oberen Triebspitzen mit den noch geschlossenen Blüten, also in der Zeit von ungefähr Juli bis Oktober. Sobald sich die Blütenkörbchen geöffnet haben, eignen sich die Blätter nicht mehr zum Würzen, da sie dann einen bitteren Geschmack erhalten. Die Wurzeln können ebenfalls geerntet werden und zwar im Spätherbst, da sie zu dieser Zeit die größten Wirkstoffen beinhalten. Wurzel und Blätter werden in der Naturheilkunde angewandt. Zum Würzen in der Küche nimmt man am besten die Rispen, also die Knospen ohne Blätter.

Übrigens schützt Beifuß vor Pflanzenschädlingen, wenn man ihn zwischen Gemüsepflanzen gepflanzt hat.

Beifuß sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, da er geburtseinleitend wirkt. Zusätzlich kann er bei allergisch veranlagten Menschen Allergien auslösen, wofür seine Pollen verantwortlich sind.

Verwechslungsgefahr besteht zwischen dem Gewöhnlichen Beifuß und der Beifuß-Ambrosie. Beide gehören der gleichen Familie der Korbblütler an und sehen sich ziemlich ähnlich. Die Ambrosie ist mittlerweile als hochallergenes Kraut bekannt und muss in einigen Gegenden in Deutschland regelrecht bekämpft werden, da durch ihre Pollen hochgradige Asthmaanfälle auftreten können.

Den Gemeinen Beifuß kann man aber u.a. daran erkennen, dass seine Blätter die Unterseite weißfilzig, die von seinem Doppelgänger aber grün sind. Die Frucht selbst ist gelblich, ziemlich glatt und länglich.

Beschreibung

Der Beifuß ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 50 bis 150 cm erreichen kann. Die rötlich, aber auch bräunlich gefärbten Stängel tragen fiederteilige Blätter, die auf der Oberseite kahl und dunkelgrün, auf der Unterfläche weißfilzig behaart sind. Die Stängel verholzen am unteren Ende und sind rispig verästelt.

In seiner Gesamtheit ist der Beifuß eine mehr oder weniger grüngraue Pflanze mit zahlreichen unauffälligen Blüten mit einem kleinen Körbchen, welches aus zahlreichen kleinen Randblümchen und Scheibenblüten besteht. Die Blüten werden windbestäubt und der vor allem morgens herumfliegende Pollen ist oft Auslöser für Heuschnupfen.

Anwendung

* Magen- und Darmprobleme                           
* Blähungen
* Appetitlosigkeit                                                        
* Krämpfe aller Art
* Asthmaanfälle (nicht allergisch bedingt)         
* Gallenkoliken
* Wassereinlagerungen                                    
* Nervosität
* schwacher Gallefluss                                    
* Wurmbefall
* geschwollene Füße                                       
* Frauenleiden aller Art
* Durchblutungsstörungen                                           
* Furunkel, Abszesse und                    
* Herpes                                                                     
* diverse Geschwüre
* Rheuma und Gicht                                        
* Akne
* Hautpilz.                                                                  
* Schuppenflechte
* Stabilisierung und Stärkung des Immunsystems
* Tuberkulose
* Krebs

Wichtige neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Beifuß

Ein naher Verwandter unseres Gemeinen Beifußes, der Einjährige Beifuß (Artemisia annua), macht mittlerweile Schlagzeilen. In der Zeitschrift "natur & heilen" erschien ein ausführlicher Bericht zu dieser Pflanze unter dem Aspekt "Neue Hoffnung in der Krebstherapie". In der asiatischen, vor allem in der chinesischen Medizin wird bedeutend mehr Wert auf die Kraft der Pflanzen gelegt, als in anderen Ländern. So rückte u.a. der Einjährige Beifuß in das Augenmerk der chinesischen Wissenschaftler, als es um die Bekämpfung der Malaria ging. Alten Schriften aus dem dritten Jahrhundert zufolge war damals schon bekannt, dass Beifuß wirksam gegen Malaria-Parasiten ist. Ein chinesischer Wissenschaftler namens Youyou Tu, der diesem Hinweis nachging, testete das in diesen Schriften beschriebene Extrakt und konnte bei der Erprobung an Mäusen nachweisen, dass bei Gabe dieses Extraktes die Erreger der Malaria zu 100 % abgetötet wurden. Für diese Entdeckung wurde er im Jahr 2015 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. Mittlerweile hat dieses Anti-Malaria-Medikament Millionen Menschenleben gerettet.

Doch Beifuß kann noch bedeutend mehr. Auch hier finden sich Hinweise in alten chinesischen Schriften, dass Beifuß nicht nur bei Malaria und Fieber, sondern auch zum Desinfizieren von Wunden, bei Infektionen jeder Art, bei Verdauungsstörungen, Gelenkbeschwerden, Hautproblemen und Hämorrhoiden erfolgreich eingesetzt wurde. Die vielfältige Heilkraft dieser Pflanze ist mittlerweile in mehr als 500 wissenschaftlichen Studien nachgewiesen worden. Doch es geht noch weiter. Der sehr hohe ORAC-Wert (Osygen Radical Absorption Capacity) von Beifuß zeigt ein weiteres Potential auf, nämlich die Fähigkeit, Freie Radikale und aggressive Sauerstoffverbindungen aus dem Verkehr zu ziehen. Während unsere Heidelbeere (Blau- oder Schwarzbeere) "nur" mit einem ORAC-Wert von 2.630 punkten kann, toppt der Einjährige Beifuß diesen, in dem er mit einem Wert von 72.820 Punkten durchstartet. Diese antioxidativ wirkenden Bestandteile sind vorwiegend in den Blättern zu finden. Mineralstoffe wie Zink und Selen, Polyphenole wie Quercetin und bestimmte Säuren wie Caffeoylchinasäure sind das Zaubermittel dieser Pflanze, ebenso Flavonoide, Sesquiterpene und essenzielle Fettsäuren. Dadurch ist der Beifuß hilfreich bei Beschwerden des Verdauungssystems, Wassereinlagerungen, zu hohem Cholesterinspiegel und sogar bei Fettleber. Seine antioxidative Wirkung zeigt sich auch bei der Behandlung von entzündlichen Prozessen, bei Arteriosklerose, Allergien, Diabetes, Asthma und KREBS.   Wissenschaftliche Untersuchungen (u.a. im BioQuant-Zentrum derUniversitäüt Heidelberg und vom Deutschen Krebsforschungsinstitut) zeigten auf, dass  durch Beifuß (speziell das Artemisia-Derivat "Artesunat")  ein regelrechter Zelltod von Krebszellen herbeigeführt wird. Beifuß wirkt auch gegen Bakterien und Pilze. Für mich ist der Hinweis sehr wichtig, dass das in der Pflanze enthaltene Artemisinin u.a. sehr kraftvoll gegen arzneimittelresistente Bakterienstämme von Mycobacterium tubercvolusis, also dem Erreger der gefürchteten Tuberkulose, wirkt, da europäische Mediziner immer mehr vor einem neuen Ausbrechen dieser Krankheit hier bei uns warnen, die vor allem durch die massenweise aus Afrika kommenden Menschen wieder bei uns eingeschleppt wird. Erste Tuberkulose-Fälle in Deutschland wurden schon registriert.

Doch es ist nicht nur der Einjährige Beifuß, der mit diesen Wirkstoffen aufwartet, auch unser einheimischer Beifuß  besitzt diese Wirkstoffe.
(Quelle: "natur & heilen" die Monatszeitschrift für gesundes Leben, Ausgabe August/2017 - Ein Bericht von Barbara Simonsohn: Artemisia annua - Königin der Heilkräuter)

Ein kleiner Tipp nebenbei. Wer unbedingt auf den Einjährigen Beifuß zurückgreifen möchte, kann diesen auch leicht selbst anbauen. Samen bestellen und im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Gesät wird im Februar auf der Fensterbank. Im Oktober ist die Ernte der Blätter - kurz bevor die Pflanze zu blühen anfängt. Trocknen und als Tee verwenden oder die getrockneten Blätter zu Pulver zermahlen. Und daran denken, dass man wieder Samen für das nächste Jahr benötigt, da die Pflanze im Gegensatz zum Gemeinen Beifuß nur 1jährig ist.

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