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 Besenginster

Besenginster

Cytisus scoparius, Sarothamnus scoparius

Der Besenginster, auch Gewöhnlicher Besenginster genannt, gehört nicht zur Gattung der Ginster, wie er früher eingeordnet und wonach er benannt wurde, sondern zur Gattung des Geißklee, was ihm den lateinischen Namen Cytisus einbrachte. Der alte botanische Name Sarothamnus  kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus saros, der Besen, und thamnos, der Strauch zusammen. Hier zeigt sich in Namen schon eine Verwendung des Besenginsters als Besenlieferant.
Da der Besenginster ein winter- und sommerkahler Strauch ist, kann man ihn leicht übersehen, auch wenn er oft eine Höhe von 1 bis zu 2 Metern erreicht. Seine langen, besenförmig dicht angeordneten Zweige standen Paten bei den Namen "Besen", denn so sieht er auch wirklich aus. Doch in der Blütezeit im Frühling, zwischen Mai und Anfang Juli, verwandelt sich dieses Mauerblümchen in eine attraktive, strahlende Schönheit, die man einfach nicht übersehen kann. Diese Schönheit hat er seinen großen, leuchtend goldgelben Blütenblättern zu verdanken, mit denen sich der gesamte Strauch schmückt.
Der Besenginster hat, so wie viele andere Pflanzen auch, noch andere Namen, die sich auch stark nach der Region, in der er wächst, unterscheiden. So heißt er auch Besenstrauch, Besenkraut, Bran, Branen, Brehme, Frauenschüchel, Gienst, Grausen, Grauweide, Hasenbram oder Hasenkraut, Heidepfriemen, Heyde, Judenruthen, Kranzweig, Kühnschroten, Pfingstpfriemen, Rechheide, Rehkraut, Schachkraut usw.
Natürlich war der Besenginster auch den Kelten und Germanen bekannt.  So beschreibt Wolf Dieter Storl in seinem Buch "Pflanzen der Kelten"  die Blüte des Ginsters als das keltische Zeichen des Sieges des Sonnengottes Belenos über die dunklen Mächte des Winters. Diese stand im Keltischen für das Symbol der jungen Sonne. Auch in einer keltischen Legende spielt der Besenginster eine Rolle, wenn diese auch nur eine Nebenrolle darstellt. Hier geht es um die keltische Mond- und Radgöttin Arianrhod, die auch als die Göttin des silbernen Himmelsrades, der Dämmerung und des Schicksals bezeichnet wird. Als Jungfrau, die dem König und Magier Math fab Mathonwy zur Seite gestellt werden sollte, um durch ihre Jungfräulichkeit sein Leben in Friedenszeiten zu bewahren, wurde sie vergewaltigt, als dieser sich nicht in seinem Schloss befand. Sie gebar zwei Kinder. Das eine, was zur Geburt die Gestalt eines merkwürdigen Klumpens gehabt haben soll, wurde von ihr mit 3 Flüchten belegt. Der letzte dieser Flüchte beinhaltete, dass dieser Sohn, der schnell zu einem schönen Jüngling herangereift war, niemals eine Frau bekommen solle. Der Bruder von Arianrhod namens Gwydion, der dieses Kind im Alter von 8 Jahren auf das Schloss seiner Mutter gebracht hatte, umging diesen Fluch - so wie auch die anderen - und fertigte dem Jungen eine Frau aus Eiche, Besenginster und Mädesüß, denn Arianrhods Fluch hatte gelautet, dass er nie eine Frau bekommen solle, die es zu dieser Zeit auf der Erde gab. Eine weitere keltische Legende lautet ein wenig anders. Hier heißt es, dass das Kind der Arianrhod, der Sonnengott Llwe Llaw Gyffes, Hilfe durch zwei Magier bekam, um sich dem Geheiß seiner Mutter zu entziehen, keine menschliche Frau lieben zu dürfen. Diese beiden Magier schufen aus 9 Wildblüten eine Frau, die Göttin Blodeuwedd, was übersetzt "Blumengesicht" bedeutet. Neben den Blüten von der Eiche, Primel, Mädesüß, Kornrade und weiteren wurden auch die wundervollen Blüten des Besenginsters verarbeitet.
In einer Sage aus der Eifel-Gegend, wo der Besenginster auch Eifelgold genannt wird, heißt es, dass Gottvater persönlich den Samen des Ginster in die Eifel gestreut haben soll, weil er Mitleid mit den Menschen dieses Landstriches hatte, da die Landschaft so trostlos aussah. Als der Schöpfer also in einer lauen Nacht im Mai das Eifelland durchschritt und die triste Gegend sah, holte er Tausende Sterne vom Himmelszelt und streute diese als Blumenpracht auf die Berge und Täler. Seit dieser Zeit blühen im Mai die Ginstersträucher und überziehen die Eifelgegend mit einem goldenen Blütenmeer. Frühere Poeten, die ebenfalls von dieser Blütenpracht begeistert waren, gaben dem Besenginster fantastisch klingende Namen wie "Goldgleißender Flammenrausch", "Goldglänzende Marienpracht", "Loderndes Freudenfeuer" oder "Strahlende Heimat-Königin".
Im frühen Mittelalter wurden zur Sonnenwende (Litha) Besen gebunden, wo auch der Besenginster eine große Rolle spielte. Mit diesen kehrte man am Jahresende die Häuser, Höfe und Ställe aus, um negative Energien, Dämonen, Geister und alles Unglück aus dem Haus zu fegen. Bei unseren Vorfahren war der Ginster Thor geweiht, bei den Römern Jupiter. Aus dem Holz des Ginsters wurden Amulette gefertigt, die einer Beziehung zu Standhaftigkeit verhelfen sollte. Auch Schutzkreise, die mit Ginsterwasser gezogen wurden, galten als besonders wirksam.  Der Ginsterbesen steht für ein kampfbetontes Leben, ständigem Lernen und Durchstehen von Situationen. Er ist nicht mit dem Hexenbesen vergleichbar, mit dem er oft verwechselt wird.
Als Heilpflanze hat der Besenginster kaum eine Bedeutung erlangt, wohl aufgrund seiner Giftigkeit, auch wenn es in der Volksheilkunde heißt, der Besenginster würde gute Dienste bei Gallen- und Nierensteinen leisten sowie bei niedrigem Blutdruck, er sei blutreinigend und könne bei Flechten, Ausschlagen und bei Herzbeschwerden positive Wirkungen zeigen. Für diese Indikationen gibt es bedeutend wirksamere Kräuter, die nicht die gefährlichen Nebenwirkungen des Besenginsters aufweisen. Alle Bestandteile des Besenginsters sind giftig, ganz besonders die Samen. In der Pflanze finden wir Inhaltsstoffe wie Chinolizin-Alkaloide (die Hauptwirkstoffe hier sind Lupanin und Spartein), das Flavonglykosid Scoparin, aber auch Gerb- und Bitterstoffe, diverse Mineralsalze, biogene Amine und ätherische Öle. Besenginster ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere gefährlich, obwohl in Frankreich in der Auvergne (eine Region Zentralfrankreichs) Schafe beobachtet wurden, die immun gegen Vipernbisse waren, nachdem sie Besenginster gefressen hatten. Symptome einer Vergiftung mit Besenginster sind vor allem erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Kreislaufzusammenbruch, Kopfschmerzen, Schwindel und sogar Bewusstlosigkeit. In besonders schweren Fällen soll es auch zu Darmverschluss gekommen sein.

Beschreibung
Der Besenginster als sommer- und winterkahler Strauch wächst sehr oft an sandigen, trockenen Nadelwäldern, Heiden, Waldlichtungen und an sonnigen Hügeln. Ebenso kann man ihn oft am Rand von Autobahnen oder an Eisenbahnstrecken finden, wo er den kargen Boden findet, den er benötigt. Die rutenförmigen Zweige besitzen kleine Blätter mit kurzem Stiel. Die wunderschönen  großen, goldgelben Schmetterlingsblüten des Besenginsters öffnen sich in der Zeit von Mai und Anfang Juli (je nach Region) erreichen eine Größe bis zu 2 Zentimeter und wachsen in langen Trauben. Die Blütenstiele sind wesentlich länger als das Tragblatt. Während die Oberlippe des Kelches zweizähnig ist, zeigt sich die Unterlippe dreizähnig. Die schwarzen Hülsenfrüchte, die zusätzlich Wärme speichern, bezeichnet man als sog. Austrocknungsstreuer. Durch die Mittagshitze begünstigt, platzen die Hülsen mit einem Knall längs der Schotennähte auf und schleudern den Samen über mehrere Meter weit in die nähere Umgebung. Die Keimung, die nur durch Licht oder durch einen Brand hervorgerufen wird, erfolgt erst im 2. Jahr. Doch die Samen können über Jahrzehnte keimfähig bleiben. Zusätzlich zu der oben genannten Vermehrung werden die Samen auch durch Ameisen verbreitet., die den Samen als Lieblingsspeise schätzen.

Anwendung
* Problemen des Herz-Kreislauf-Systems
* Herzrhythmusstörungen verschiedenster Art
* Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe)
* niedriger Blutdruck
In der Homöopathie wird der Besenginster vorwiegend gegen Herzrhythmus-störungen und Reizleitungsstörungen des Herzen eingesetzt, ebenso bei aller-gischen Hautkrankheiten.
Von einer Selbstmedikamentation mit Besenginster raten wir persönlich dringend ab und verweisen darauf, dass wirklich nur der Arzt eine Behandlung mit dieser Pflanze vornehmen kann und sollte. Unsachgemäße Anwendung mit Besenginster kann nicht nur zu weiter oben beschriebenen Vergiftungserscheinungen führen, sondern bei einer starken Überdosierung kann es sogar zu einer Lähmung des Herzmuskels, als zum Tod durch Herzversagen, kommen.


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