Xceranas Kräuterparadies

 Brennnessel

Brennnessel

Urtica dioica/urens

Es gibt wohl kaum jemanden, der diese Pflanze nicht kennt. Wer hat sich noch nicht an ihr „verbrannt“? Was einige vielleicht nicht wissen, dass wir die Brennnessel in die Große und die Kleine Brennnessel unterteilen. Da die kleine Schwester (Urtica urens) aber seltener vorkommt, werden wir der Großen Brennnessel (Urtica dioica) hier die größere Aufmerksamkeit schenken. Es gibt auch noch zwei weitere Brennnesselarten, die aber medizinisch keine Rolle spielen.
Die Große Brennnessel hat im Volksmund viele Namen, so ist sie u.a. auch unter Große Neddel, Tausendnessel, Hanfnessel, Saunessel, Donnernessel oder Donnernettel, aber auch als Estekraut, Gischtrute oder Teufelskraft bekannt. Und sie hat noch viele andere Namen, was von ihren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten zeugt. Brennnesseln gehören mit zu den ersten Frühjahrspflanzen und stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe. Sie haben einen höheren Proteingehalt als viele andere Grünpflanzen und sind sehr reich an Silicium in Form von freier Kieselsäure, welches u.a. für das Bindegewebe, den Aufbau der Knochen, aber auch für die Haut, die Nägel und die Haare eine große Bedeutung hat. Doch sie findet nicht nur als Heilpflanze ihren Einsatz, sondern u.a. auch im Garten als Jauche zum Düngen oder als Pflanzenschutz gegen Insekten, wie zum Beispiel gegen Blattläuse.
Die Brennnessel ist seit ältester Zeit ein ständiger Begleiter des Menschen, denn überall, wo menschliche Siedlungen errichtet wurden und es Abfallstoffe gab, wuchs auch die Brennnessel. Seit frühester Zeit wurde sie nicht nur als wertvolles Nahrungsmittel, sondern auch als Faserpflanze, Heilmittel und als mächtige Zauberpflanze eingesetzt. In der germanischen Mythologie genoss die Nessel ein hohen Wert. Sie war dem Gott Donar bzw. Thor zugeordnet, der für Blitz und Donner zuständig war. Blitze können brennende Feuer entfachen so wie die Brennnessel ein gewaltiges Brennen auf der Haut. Doch dieser Gott war auch für die Fruchtbarkeit und die männliche Potenz zuständig. Und so steht die Brennnessel, vor allem aber ihre Samen, dafür, dass die sexuelle Potenz gesteigert und die Samenproduktion bei Männern angeregt wird. Diese enthalten nämlich hormonähnliche Wirkstoffe wie das Sitosterin und zusätzlich noch Vitamin E. Substanzen, die die Körperfunktionen anregen sowie bei Leistungsschwäche und auch chronischer Müdigkeit nützlich sind. Im Mittelalter war es z.B. Nonnen und Mönchen aufgrund der potenzsteigernden Wirkungen der Brennnessel verboten, die Samen zu sich zu nehmen. Aufgrund dieser vitalisierenden Wirkung wurden in den sog. Frauendreissigern die Brennnesselsamen gesammelt und als Kräftigungsmittel genutzt. Doch es rankten sich noch viele weitere Geschichten im Volksglauben um die Nessel. Sie galt nicht nur als Blitz- und Donnerpflanze, sondern sie wurde auch als Zauber- und Orakelpflanze genutzt. Man verwendete sie in Ställen, um Dämonen abzuschrecken und zu vertreiben und sie sollte vor Anfechtungen des Teufels schützen. Sammelte man Brennnesseln am Gründonnerstag und legte sie auf den Dachboden, sollten sie vor Blitzschlag schützen. Außerdem hieß es, dass eine Brennnesselsuppe, an diesem Tag gegessen, vor Geldmangel schützen solle. Noch heute wird in vielen deutschsprachigen Gegenden am Gründonnerstag eine Suppe aus Brennnesseln oder daraus hergestellte Gemüsekost (z.B. eine Art Spinat) gegessen. Es gibt noch bedeutend mehr zu sagen, welche Geschichten sich um diese Pflanze ranken, das würde aber den Rahmen dieser Seite sprengen.
Doch die Brennnessel galt nicht nur als Schutz- und Zauberpflanze, auch ihre Heilkraft waren den keltischen Druiden und auch den griechischen und römischen Ärzten schon bekannt. Sie behandelten mit dieser Heilpflanze die gleichen Beschwerden, bei denen sie auch heute zum Einsatz kommt. Der Name "Königin der Heilpflanzen" hat nicht umsonst seine Berechtigung. So bereiteten die druidischen Ärzte z. B. aus Brennnesselsaft und anderen Pflanzensäften eine wirksame Salbe gegen geschwollene oder tränende Augen oder setzten sie gegen Husten und andere Atemwegerkrankungen ein. Bei Prostataleiden wurde eine Tinktur aus der Wurzel der Pflanze hergestellt, die auch heute noch in der Phytotherapie - neben dem Einsatz von Kürbiskernen - empfohlen wird. Auch Hippokrates, der wohl berühmteste Arzt der Antike, schätzte die Heilkraft der Nessel und setzte sie zur Blutreinigung ein. Eine Kultspeise aus dieser Zeit, die bis heute nicht vergessen ist, sind die kleinen Nesselkuchen oder auch Nesselkrapfen. Es gab nach der langen Winterzeit keine bessere Ernährung als mit dieser Königin der Kräuter, die durch ihre Wirkstoffe und vielfältigen Vitamine nicht nur die Frühjahrsmüdigkeit verjagte, sondern auch unseren Körper entgiftete und den Stoffwechsel anregte.
Allein die Vielfalt ihrer Inhaltsstoffe ist gravierend. Ich möchte hier nur einige nennen: hochwertige Proteine und Mineralien Flavonoide, Phytosterole, Scopoletin, Amine, Histamin und Serotonin, Polysaccharide, Chlorophyll und Lutein, Vitamine und Gerbstoffe. Sie weist auch ein vom Körper gut aufnehmbares Eisen auf, was sich positiv auf die Hämoglobinbildung auswirkt. Deshalb gilt die Nessel auch als blutbildend.  Auch der Gehalt in den Wurzeln an Sterolen, Sterylglucosiden, Lignanen und Gerbstoffen ist beträchtlich und bemerkenswert. Anhand dieser großen Vielfalt an Wirkstoffen kann man schon erahnen, welche große Heilkraft dieser Pflanze in den unterschiedlichsten Bereichen innewohnt, die besonders in der  Volksheilkunde vielfache Anwendungsmöglichkeiten finden. Doch auch die Samen der Brennnessel, die sog. Nüsse, können mit ihrer Heilwirkung punkten
Junge Brennnesselblätter haben schon jeher ihre Verwendung in Suppen als Wildgemüse oder Salat gefunden. Es sollten nur die Blätter junger Brennnesseln verwendet werden, da die älterer Pflanzen viel Kalziumoxalat enthalten. Die Blätter der Brennnessel erntet man am besten in den Monaten von März bis August, die Wurzeln gräbt man im zeitigen Frühjahr oder späten Herbst aus, da sie zu diesem Zeitpunkt die größte Konzentration an Wirkstoffen aufweisen. Der Samen wird im Spätsommer bis zum Frühherbst geerntet. Er gilt geröstet als Delikatesse und weist ebenfalls verschiedene Heilwirkungen auf. Das Kraut wird von Frühjahr bis in den Herbst geerntet.     
Das Kraut und die Blätter haben eine harntreibende und entzündungshemmende Wirkung. Sie sind blutreinigend, schleimlösend, blutbildend und appetitanregend. Zusätzlich stimulieren sie die Verdauungsdrüsen und aktivieren den Stoffwechsel. Der Samen der Brennnessel gewinnt immer mehr als Kräftigungsmittel für ältere Menschen an Bedeutung, weil durch ihn die körpereigenen Abwehrkräfte gesteigert und im Allgemeinen alle Lebensvorgänge aktiviert werden.  Doch die Früchte der Brennnessel, die sog. Nüsse, übertreffen das Kraut  noch um einiges. Aufgrund ihres nussähnlichen Aromas sind sie nicht nur eine schmackhafte, sondern auch eine gesunde Zutat für viele Speisen. Man kann sie getrocknet oder auch geröstet verwenden. Zum Rösten verwendet man eine Pfanne, die kein Öl enthält und kann dann die fertigen Samenkörner gut entnehmen. Auch ein Rösten in der Backröhre bei niedrigen Temperaturen ist möglich. Ernten sollte man den Samen an warmen Sommertagen, um zu verhindern, dass Schimmelbildung auftritt. Idealerweise sammelt man die weiblichen Samen, die sich in ihrem Aussehen von den männlichen unterscheiden. Männliche Samen sind bedeutend heller und besitzen nur einige wenige Samen, während die weiblichen sich dunkler darstellen und regelrechte kleine hängende Polster bilden. Je reifer die Nüsschen sind (also je dunkler), umso höher ist der darin enthaltene Nährstoffgehalt. Da Brennnesselsamen neben ihren vielfältigen Vitaminen (A,B,.C und E), essentiellen Fettsäuren auch einen hohen Proteingehalt haben, sind sie der ideale Start am frühen Morgen. Geröstet, getrocknet oder zu Pulver gemahlen kann man sie im Joghurt, Quark oder in den allbekannten Grünen Smoothies verwenden, ebenso in Salaten oder Saucen. Als Eiweißquelle sind sie auch hervorragend für Sportler und schwer körperlich arbeitende Menschen geeignet. Diese kleinen Kraftpakete, bestückt mit ihren Vitaminen, Mineralien (vor allem viel Kalium, Kalzium, Eisen und Silizium) und pflanzlichen Harmonen, helfen hervorragend gegen Müdigkeit sowie stressbedingte Erschöpfung und verstärken die Konzentrationsfähigkeit. Doch der Samen der Brennnessel wirkt auch aphrodisierend und kann als Vitalitätstonikum verwendet werden. Die luststeigernde Wirkung der Samen ( vor allem bei Männern) ist schon seit der Antike bekannt. Durch ihre Wirkstoffe erhöhen sie aber auch die Fruchtbarkeit der Frau. Hierfür verantwortlich sind die in den Samen enthaltenen pflanzlichen Harmone sowie der hohe Vitamin-E-Gehalt, die die Blutzirkulation im Becken anregen und aktivieren.
  

Beschreibung:
Brennnesseln wachsen fast überall, Wir finden vorwiegend an nassen Stellen oder auf überdüngten Wiesen, an Wegrändern, aber auch im Garten. Sie gelten als Zeigerpflanze für stickstoffreiche Böden. Die Große Brennnessel (Urtica dioica) ist eine einheimische mehrjährige Pflanze, die sich über Samen, vorwiegend aber über ihre Sprossausläufer im Boden verbreitet. Der ausdauernde Wurzelstock hat zahlreiche blasse, waagerecht kriechende Wurzeln, die unterirdisch kriechende Ausläufer nach allen Seiten bilden. Die vierkantigen Stängel der Pflanze, die zwischen 50 bis 150 cm hoch werden können, tragen gegenständige, herzförmige, zugespitzte Blätter, die grobgesägt und dunkelgrün sind. Diese sind, ebenso wie die Stängelteile, mit den Brennhaaren versehen. Die Pflanze ist zweihäusig und wird vom Wind bestäubt, Ab Juli bis in den Herbst hinein entspringen auf einer Pflanze entweder männliche oder nur weibliche unscheinbare weißliche bis hellgrüne Blüten aus den Achseln der oberen Blattpaare. Die Samen, auch Nüsschen genannt, sitzen in den inneren Blütenhüllblättern und sind seitlich abgeflacht und meist leicht eiförmig.

Anwendung:

* Appetitlosigkeit                           
* Arthritis
* Arthrose                                       
* Bauchspeicheldrüse (anregend)
* Blasenentzündung                      
* Blutarmut (Anämie)                                
* Bluthochdruck                             
* Diabetes (unterstützend
* Durchfall                                       
* Frühjahrsmüdigkeit                                            
* Gallen- und Leberbeschwerden
* Gicht           
* Haarausfall                                   
* Harnwegserkrankungen
* Magen- und Darmkatarrh                      
* Magenschwäche
* Menstruationsbeschwerden     
* Nierengries                      
* Prostatabeschwerden (Wurzel)
* Rheuma     
* Schuppen              
* Verstopfung         
* Wassersucht

Dass die Brennnessel gesundheitliche Probleme wie Arthrose, Arthritis, Blasenprobleme, entzündliche Darmerkrankungen, Blasenerkrankungen positiv beeinflussen und sogar mildern können, ist mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen. Ebenso, dass die Wirkstoffe der Brennnessel sehr hilfreich bei der Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerungen sind, weil sie übermäßiges Wachstum des Prostata-Gewebe hemmen und eventuelle Beschwerden beim Wasserlassen lindern können.

Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



Brennnessel
  • Telefon: 09233 714-2054
  • E-Mail: info@kraeuterparadies.bayern
 
© 2017 | Xceranas Kräuterparadies