Xceranas Kräuterparadies

 Huflattich

Huflattich

Tussilago farfara

Der Huflattich gehört mit zu den ersten Frühjahrsblumen, dessen Blüten in ihrer Pracht erblühen, bevor sich die Laubblätter entwickeln. Er gehört zur Familie der Korbblütler. Blütezeit ist von Februar bis in den April hinein, die Blätter kommen ab April zum Vorschein.

Um den Huflattich ranken sich ebenfalls viele Geschichten und Sagen. Bei den Kelten und Germanen war er den Pferdegöttern geweiht. Außerdem hieß es, wo die gallische Pferdegöttin Epona entlang ritt, dort erschien der Huflattich. Laut antiker Überlieferung kämpften die Zentrauen, Mischwesen mit dem Körper eines Pferdes und einem menschlichen Oberkörper, mit den Menschen. Während dieses Kampfes entspross der Huflattich den blutigen Hufabdrücken der Zentrauen. Da die Blätter des Huflattichs an einen Huf erinnern, hat er auch noch andere darauf hinweisende Namen wie Esels- oder Rosshuf, Fohlenfuß, Eselsfuß oder Hufblatt. Aber er schmückt sich auch noch mit anderen Namen wie Acker- oder Brustlattich, Heilblatt, Hustenkraut, Teebleams, Tabakkraut, Zeitrösele, Männerblume Sandblümel oder Ladderblätter, die auf seine Verwendung und Heilwirkung hinweisen. "Lattich" ist vom lateinischen "lapaticum" abgeleitet. Damit wurden zur damaligen Zeit verschiedene Pflanzen mit großen Blättern bezeichnet.

Der Huflattich ist eine genügsame Pflanze, die man auf Kies- und Sandböden vorfindet. Somit gilt er auch als Zeigerpflanze für kalkhaltige Böden und ist oft in Sandgruben, auf Dämmen, Erddeponien, in Steinbrüchen, unbefestigten Wegen und manchmal sogar auf Baustellen zu finden. Seine leuchtend gelben Blüten leuchten uns schon im frühen Frühjahr entgegen und überstehen sogar die Nachwehen des Winters, wenn dieser noch einmal die Landschaft mit einer Schneedecke überzieht. Wie kleine strahlende Sonnen sehen die Blüten aus und kündigen den Frühling an, der schon so sehnlichst erwartet wird. Zusätzlich erhöhen sie diese Erwartung noch, da sie herrlich nach Honig duften.

Der Huflattich ist in weiten Teilen der Erde verbreitet und ist somit auch in vielen Gegenden als Heilpflanze bekannt, dabei wurden Blüten und Blätter verwendet. Im Mittelalter wurden sogar die Blätter als eine Art Tabak benutzt, um Husten zu behandeln, da er auf diese Weise hervorragend schleim- und krampflösend sei.

Im Huflattich finden wir außer wertvollen Flavonoiden auch Schleimstoffe, Gerbsäure und Gerbstoffe, Inulin, Salpeter, Zink, Saponine, Hyperin sowie geringe Mengen ätherischen Öls. Aber er beinhaltet auch noch einen anderen Wirkstoff, nämlich Pyrrolizidinalkalide, ähnlich wie der Beinwell. Aus diesem Grund ist er ebenso wie dieser trotz seiner hervorragenden Heilwirkung besonders für Lungenerkrankungen sowie starken Husten und Bronchitis in Verruf geraten. Und wie auch beim Beinwell wurde die leberschädigende und krebserregende Wirkung nur im Labvorversuch nachgewiesen, indem man diese Stoffe isolierte und den Versuchstieren in sehr hohen Dosen über einen längeren Zeitraum verabreichte. Ergebnis war, dass Teepräparate mit Huflattich nicht mehr angeboten werden, obwohl die Blüten des Huflattichs von diesem Stoff weitgehend frei sind. Trotzdem überwiegt die Meinung, dass derartige Laborversuche nicht den realen Bedingungen einer Einnahme von Huflattich entsprechen und deshalb eine mittlere Tagesdosis von 4,5 bis 6 Gramm der Blätter und Blüten unbedenklich ist. Übervorsichtige können selbstverständlich auf andere Heilkräuter ausweichen.

Der Huflattich gehört zu den sogenannten Schleimdrogen und wirkt somit einschleimend und einhüllend auf entzündete Schleimhäute, weil sich eine hauchdünne Schleimschicht auf diese legt, den Hustenreiz mildert, die Schmerzempfindlichkeit senkt und entstehende Entzündungen schnell zum Abklingen gebracht werden und zäher Schleim abgehustet werden kann. Aber auch im Magen und Darm wirken die Inhaltsstoffe entzündungs- und keimhemmend und die Kieselsäure sowie die Gerbstoffe stärken die Schleimhäute und fördern somit die Heilung. Zusätzlich werden die Abwehrstoffe des Körpers angeregt. Huflattich wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern auch antibakteriell und zusammenziehend. Somit wird er in Volksheilkunde innerlich und äußerlich angewendet.

Die Blüten werden im Frühjahr gesammelt, wenn sich die Blütenköpfchen voll entwickelt haben. Man pflückt sie bei warmen und trockenem Wetter. Aufgrund des Schleimgehaltes ist eine schnelle Trocknung erforderlich. Mehr noch als die Blüten werden aber die Blätter gesammelt, die in den Monaten Mai und Juni gesammelt werden. Hier nimmt man die jungen, etwa handtellergroßen Blätter. Huflattichpflanzen, die in voller Sonne wachsen, sind übrigens inhaltsreicher als diejenigen, die im Schatten wachsen. Gesammelte Blätter sollte man nicht im Ganzen trocknen, sondern sie in kleinere Stücke zupfen, da sie so schneller trocknen.

Beschreibung

Der zur Korbblütler-Familie gehörende Huflattich ist eine ausdauernde mehrjährige Pflanze mit einem rübenartigen Wurzelstock, aus dem im Frühjahr der bis zu 30 cm hohe weißfilzige Stängel wächst, auf dem die gelben Blüten sprießen, die ein wenig an die Blüte des Löwenzahnes erinnern. Dies ist auch bei dem pusteblumenähnlichen Samen der Fall. Erst nach der Blüte erscheinen im Sommer die bis zu handtellergroßen gezahnten Blätter, die sich herzförmig darbieten und in ihrer Form an ein Hufeisen erinnern. Sie sind auf der Oberseite glatt und dunkelgrün, auf der Unterseite weiß behaart.

Anwendung

* Husten und Heiserkeit
* Schleimhautentzündung
* Asthma und Bronchitis
* Lungenemphysem und Staublunge
* Beingeschwüre
* Verbrennungen
* Venenentzündungen
* beginnende Tuberkulose
* schlecht heilenden Wunden
* Ekzeme und Furunkel

Huflattich ist seit Jahrtausenden als hervorragendes schleimlösendes und beruhigendes Hustemittel bekannt. Viele Kräuterkundige weisen aber darauf hin, dass es bei den weiteren Anwendungs-möglichkeiten bedeutend wirksamer Heilpflanzen gibt.

Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



Huflattich
  • Telefon: 09233 714-2054
  • E-Mail: info@kraeuterparadies.bayern
 
© 2017 | Xceranas Kräuterparadies