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Mädesüß

Mädesüß

Filipendula ulmaria

Das Mädesüß ist eine mehrjährige Pflanze, in fast ganz Europa heimisch und gehört zur Familie der Rosengewächse.  Sie ist fast überall zu Hause, wo sie nährstoffreiche Nasswiesen oder andere Feuchtgebiete, wie z.B. Entwässerungsgräben auf Feldern, vorfindet.  Mit einer Höhe von bis zu 2 Metern und als gesellige Pflanze kann man das Mädesüß  mit seinen cremeweißen Blütenwedeln eigentlich gar nicht übersehen. Nicht umsonst nennt man sie auch Wiesenkönigin oder Königin der Wiesen, denn zwischen Juni bis August überragt sie mit ihrer Größe alle anderen Wiesenpflanzen. Diese wunderschöne und bedeutsame Pflanze hat viele weitere Namen, unter denen sie bekannt ist: Wilder Flieder, Honigblüte, Johanniswedel, Metkraut, Geißbart, Bocksbart, Krampfkraut, Immenkraut, Mehlkraut, Mälkraut, Wurmkraut, Sunnawendfäden, Sunnawendkraut, Spierstaude, falscher Holler, wilder Holler oder Bachholde. Doch man kennt das Mädesüß auch als Wiesenaspirin, was sich auf einen seiner Wirkstoffe, die Salicylsäure bezieht, die es wie die Weide in der heutigen Zeit so bekannt gemacht hat. Weitere Inhaltsstoffe sind u.a. Flavonoide, Gerbstoffe, Essigsäure, ätherisches Öl und Vanillin sowie Terpene und Schleim.

Filipendula ulmaria könnte von sich viele Geschichten erzählen, würde man dem Flüstern der Pflanzenelfen zuhören. Archäologische Funde wiesen schon auf eine bronzezeitliche Kräutermischung für ein Gebräu hin. Auch in einem bronzezeitlichen Krug, der in Schottland gefunden wurde, fand man Überreste eines Getränkes, das u.a. Mädesüß enthielt. Bei den Kelten galt Mädesüß als eine sehr wichtige Pflanze, die für viele Bereiche des Lebens genutzt wurde. Man verwendete die Pflanze z.B. zum Färben: die Wurzeln wurden für schwarze Farbe, Blätter und Blüten für blaue und Blüten allein für zartgrüne als Färbemittel genutzt. Doch Mädesüß war auch eine der wichtigsten und bedeutungsvollsten Pflanzen der alten Druiden. Es galt zusammen mit dem Eisenkraut, der Wasserminze und der Mistel als eine der heiligsten Pflanzen - als Ritualpflanze. Es wird vermutet, dass Mädsüß als Sonnenwendkraut ebenfalls eine wichtige Rolle bei den Mittsommerfeiern spielte. Mädesüß war der keltischen Göttin Danu zugeordnet, einer der ältesten keltischen Göttinnen. Sie stammt aus vorgälischen Zeiten und wurde von den Menschen als die Allumfassende und Allnährende angesehen. Bei den Germanen wurde Mädesüß schon als Schmerzmittel genutzt und ebenso zum Würzen des noch heute so bekannten Honigweines, dem Met.

Aufgrund des wundervollen Aromas ihrer Blüten ließ selbst Elisabeth I. ihre Gemächer mit Mädesüß auslegen. Auch in England wurde zur damaligen Zeit zur Sommersonnwende das duftende Kraut in Festhallen und auf Tanzplätzen ausgestreut, damit es mit seinem wundervollen Duft die Sinne erfreue und das Herz glücklich mache. Sogar das Bier wurde in der elisabethanischen Zeit noch nicht mit Hopfen, sondern mit Mädesüß zusammen mit Gundermann, Schafgarbe, Eichenrinde und Rauschbeere sowie Dost angesetzt. Ebenso wurde der Met immer mit Mädesüß versetzt, was der Pflanze auch den Namen gegeben haben soll.

Obwohl Mädesüß in der Antike und im Mittelalter kaum erwähnt wurde, galt die Pflanze als eine sehr bekannte Heilpflanze, die man aufgrund ihrer schweißtreibenden Kraft bei Fieber und Erkältungen verwendete ebenso zur Regulierung des Gallenflusses sowie der Magensaftsekretion. In der Volksheilkunde verwendete man sie aber nicht nur zur Behandlung von Erkältungskrankheiten, sondern auch schon bei Gicht und Rheuma sowie bei Blasen- und Nierenleiden. Geschwollene, schmerzende Beine und Füße werden mit der Heilpflanze behandelt, indem man ein Fußbad mit den Stängeln und den Blüten anrichtet. Ein Tee aus Mädesüß gilt als harntreibend und löst dadurch auch Harnkristalle, wodurch insbesondere Gichtschmerzen gelindert werden. Auch bei Kopfschmerzen findet Mädesüß durch seine schmerzstille Wirkung Anwendung. Mädesüß enthält - ebenso wie die Silberweide - Salicin, woraus die Slicylsäure gebildet wird. Das heißt, Mädesüß kann ebenso wie diese als das natürliche Aspirin ohne Nebenwirkungen bezeichnet werden. Was viele nicht wissen, dass der Salicin-Anteil beim Mädesüß wesentlich stärker wirkt als bei der Weide.

In Frankreich und Teilen Belgiens wird Mädesüß auch in der Küche verwendet. Man gibt das Kraut sehr gern in milden süßen Wein, um ihm damit einen leicht mandelartigen Nachgeschmack zu verleihen. Auch bei der Herstellung von Buttercreme findet Mädesüß Verwendung, indem man die Blüten über Nacht in der ungeschlagenen Sahne ziehen lässt. Alle Pflanzenteile lassen sich zum Aromatisieren von Süß- und Nachspeisen verwenden, auch wenn insbesondere die Blüten verwendet werden. In einigen Regionen Frankreichs gelten die Wurzeln und die junge Triebe als Gemüsedelikatesse.
Der größte Anteil der so heilsamen und schmerzlindernden Inhaltsstoffe befindet sich in den Blüten. Diese werden in der Blütezeit von Juni bis Anfang August, wenn sie sich gerade öffnen, geerntet und dann schonend getrocknet. Junge Blätter pflückt man am besten in der Zeit von Mai bis Juni, bevor die Kraft der Wirkstoffe in die Blüten gezogen wird und die Wurzeln bzw. den Wurzelstock sammelt man, wie es allgemein bei Wurzeln üblich ist, bis April oder in der Zeit von Oktober bis November, wo die Kraft der Pflanze wieder in die Wurzeln gezogen wird, weil sich die Pflanze für den Winterschlaf zurückzieht.
Beschreibung
Das Echte Mädesüß ist eine robuste, mehrjährige und winterharte Staude mit fedrigen, cremeweißen Blütenständen, die je nach Bodenverhältnissen eine Höhe von 80 bis sogar 200 cm erreicht. Die Pflanze wächst aus einem kriechenden Wurzelstock heraus, der feine, leicht verholzende Wurzelstränge aufweist. Die meist dunkelgrünen Blätter sind wechselständig und meist dunkelgrün gefärbt, gefiedert und an der Unterseite leicht behaart, die Blattadern an ihnen sind deutlich sichtbar. Der Stängel des Mädesüß ist kantig, er verzweigt sich selten. Die Pflanze blüht in der Zeit von Mai bis in den August hinein und ist ein typisches Sonnenwendkraut, weil die größte Kraft der Wirkstoffe Mitte Juni in den Blüten enthalten ist, so wie z.B. auch beim Johanniskraut. Die kleinen wunderhübschen Blüten bilden regelrechte kleine Wedel, da die Blütenrispe mehrere Blüten ausbildet. Mit ihrem aromatischen Duft ziehen diese Blüten viele Insekten zur Befruchtung an. Den stark süßlichen Geruch kann man am besten in den Abendstunden wahrnehmen. Die zwittrigen Blüten bilden nach ihrer Befruchtung ab August kleine Nussfrüchte aus, die meistens zwei Samen enthalten. Wer die Samen zur Vermehrung sammeln möchte, sollte das ab Anfang Oktober tun.
Anwendung
Erkältungskrankheiten
grippale Infekte, sogar bei echter Grippe einsetzbar, da fiebersenkend

  • Fieber
  • rheumatische Gelenkschmerzen und Arthritis
  • Kopfschmerzen
  • Blasenentzündung
  • fördert die Harnausscheidung
  • Gicht  (durch Lösung der Harnkristalle) und Rheuma
  • Rückenschmerzen
  • Arthrose

Die schmerzstillende, entzündungshemmende und antirheumatische Wirkung des Mädesüß ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen und wird, pharmakologisch gesehen, dem Salicin in Verbindung mit den in der Pflanze enthaltenen Gerbstoffen und Flavonoiden zugeordnet.
Beachten: Nicht mehr als 3,5 g Mädesüßblüten am Tag zu sich nehmen, da eine Überdosierung zu Übelkeit und Magenbeschwerden führen kann. Auch Menschen mit einer Überempfindlichkeit auf Salicylsäure dürfen Mädesüß (was auch auf die Weide zutrifft) nicht einnehmen.

Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



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