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 Weide

Weide

Salix

Die Weide ist in Europa sowie in West- und Nordasien beheimatet und es sind über 450 bis 500 Arten bekannt, die sich auch oft noch untereinander kreuzen. Die bekanntesten Weiden bei uns sind die Trauerweide, die Korbweide und die Silberweide.
Viele kennen die Weide auch als Maiholz, Weihbusch, Weden, Korbweide, Felbern oder als Katzenstrauch bzw. Katzenbusch. Weiden finden wir an Ufern von Gewässern, in Auenwäldern und an Flüssen, da sie die Feuchtigkeit lieben. In den Frühlingsmonaten bieten sie mit ihren allseits bekannten Weidenkätzchen Bienen und anderen Insekten die erste Nahrung, und in alten Stämmen der Silberweide findet man sehr oft Höhlenbrüter, die diese oft hohlen Baumstämme bevorzugt  als Nistplatz nutzen. Weiden siedeln sich sehr gern mit Pappeln und Erlen an, die wie sie einen sonnigen Standort und einen feuchten, meist nährstoffreichen und alkalischen Boden lieben. Ebenso wie der Holunder gilt die Weide als Schwellenbaum. Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass sich die Legenden und Mythen, die sich um diese Gewächse ranken, sehr ähneln. Das Wort Weide leitet sich vom indogermanischen Wort sal ab, was grau bedeutet. Im Althochdeutsch bedeutet Wida die Biegsame. Unsere Vorfahren nutzten Weiden für viele Dinge. Aus den biegsamen jungen Weidenzweigen wurden die verschiedensten Korbflechtarbeiten oder aus dem  Holz Harfen hergestellt. Auch für Umzäunungen nutzte man die Zweige, in dem man sie in den Boden  rammte, miteinander verflocht und sich mit der Zeit ein lebender und undurchdringlicher Zaun daraus entwickelte, der natürlich aufgrund der Lebenskraft der Weide auch noch grünte. Man stellte Seile, Fischernetze und Verbundmaterial beim Errichten von Häusern her. Als Baumaterial wurde das Weidenholz nicht genutzt, da es sehr weich ist.
 Früher glaubte man, dass die Weiden mit ihren hohlen Stämmen der Eingang in die Anderswelt sei. Ebenso galten Weiden als Hexenbäume, weil Hexenbesen aus Weidenzweigen gebunden wurden, das Zepter der Hexenkönigin aus Weidenholz gewesen sei und der Teufel selbst sich gern in den Weiden aufhalten würde. Gleichzeitig galt sie aber auch als jungfräulicher Baum. Dies hing damit zusammen, dass sie zwar Blüten trägt, aus denen sich aber später keine Früchte heraus entwickeln. Interessant ist auch die Widersprüchlichkeit, was die Weide betrifft. Einerseits galt sie als Baum des Todes, andererseits sollten ihre Zweige Schutz und Glück bringen, weshalb sie auch als Baum des Zaubers galt. Bei den Kelten war die Weide der Göttin Brigid  (Muse der Heiler, Dichter und vor allem Zauberer) geweiht, was ebenfalls den Ruf der Weide als Hexenbaum förderte. Denn besonders die Heiler und Zauberer waren schamanisch begabt und sehr weise, was ihnen später im Mittelalter den Ruf von Hexen, Hexern und Magiern einbrachte. Die Weide galt als Lebensspender so wie Mond und Wasser und sie wurde aufgrund ihrer schnellen Regenerationsfähigkeit, ihrer Stärke und vor allem ihrer immer wiederkehrenden Lebenskraft verehrt, da scheinbar tote Weidenstämme immer wieder neue Triebe ausbilden. Aus all diesen Gründen zählte die Weide mit zu den heiligen Bäumen unserer Vorfahren - sei es bei den Kelten oder den Germanen. Dies war natürlich wieder einmal den Vertretern der Kirche in Rom ein Dorn im Auge. Sie behaupteten, finstere böse Mächte würden von den Wieden - insbesondere der Trauerweide - angezogen werden und dass Weiden - ebenso wie die heiligen Eichen - den Blitz anziehen würden. Und um das alles noch zu untermauern, unterstellte man, der böse Judas habe sich natürlich an einer Weide erhängt. Da die heidnischen Ärzte, die Druiden, bei Entbindungen Aufgüsse aus Weidenrinde verabreichten, um die Geburtswehen zu lindern, wurden nun durch die katholische Kirche die Weidenzweige sofort aus dem Zimmer einer Gebärenden verbannt, denn ihrer Auffassung nach war es notwendig, dass eine Frau unter Schmerz und Leid ein Kind zur Welt brachte. Sie waren derart verblendet in ihrem Hass gegen alles Heidnische, dass sie lieber das Kindbettfieber bei einer Frau in Kauf nahmen, als zu gestatten, dass mit der heilenden Weidenrinde behandelt wurde, die mit ihren Heilkräften in der Lage war, dass tödliche Fieber zu senken. Da man aber nicht in der Lage war, diesen so wertvollen Baum zu verteufeln, kam wieder einmal Maria ins Spiel. Man verglich plötzlich die Weide, aus deren Knospen sich nie Früchte bildeten, mit der Reinheit und Jungfräulichkeit von Maria. Sogar in Klostergärten wurde nun die Weide gepflanzt. Man entdeckte, dass Weidenrinde nicht nur Fieber, sondern allgemein Hitze des Körpers vertreibt, bei Männern die sexuelle Begierde und bei den Frauen die Lust des weiblichen Schoßes. Dies war auch ein Grund, dass man die Weide in den Klöstern kultivierte. Noch zu Beginn der Neuzeit wurden Abgüsse aus Weidenrinde zur Verminderung der sexuellen Lust gereicht und so wandelte sich langsam der Ruf der Weide vom heiligen Baum der Vorväter um zum Symbol der Traurigkeit und der Einsamkeit. Man reichte Weidenzweige beim Verabschieden und es hieß, wer Weidenblätter trägt, zeigt seine Einsamkeit an. Doch die Mönche und Ärzte im Mittelalter verwendete die Rinde der Weiden auch schon als schweren und schmerzhaften Gichtanfällen sowie allgemein gegen Schmerzen. Heute steht wiederum die schmerzlindernde Wirkung, vor allem bei Gicht- und Rheumabeschwerden, sowie die fiebersenkende Heilkraft der Weide im Augenmerk der Wissenschaft. Schon  1928 isolierte man das Salicin aus der Weidenrinde und ca. 1938 - knapp 10 Jahre später - wurde aus dem Salicin die Salicylsäure hergestellt, welche als Schmerzmittel zur Anwendung kam. Im Jahre 1897 isolierte der Apotheker Felix Hoffmann mit der Salicylsäure und entwickelte daraus eines der bekanntesten Schmerzmittel - den Stoff Acetylsalicylsäure.
Die Signatur der Weiden ist sehr eindeutig, denn die "Füße" der Weide stehen im kalten Wasser, ohne dass es ihr etwas ausmacht. So wurde Weidenrinde schon sehr frühzeitig für Zipperlein wie steife, schmerzende Gelenke sowie als fieber- und schmerzstillendes Mittel eingesetzt. Bei den Druiden galt die Weide als Mondbaum, die wie dieser Kühlung spendete, wenn Hitze zu gefährlich wurde. Doch nicht nur bei den Kelten und Germanen spielte die Weide ein große Rolle, auch in der Antike und sogar im alten Ägyptenverwandte man Weidenrinde und die Blätter als Heilmittel, weil sie nicht nur fiebersenkende, sondern auch adstringierende und keimtötende Wirkung aufwies sondern auch harn- und schweißtreibend sind. In der heutigen Zeit wurde dieses Wissen wiederentdeckt und man verwendet Weidenrinde zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten, die mit Schmerzen einhergehen, sei es als Rheuma- und Gichtmittel, bei Arthrose und anderen entzündlichen Krankheiten. In der Volksheilkunde wurde Weidenrinde als Migräne und Kopfschmerzen, Rheuma und Gicht, Blasenentzündungen, grippalen Infekten, Fieber, aber auch bei Hühneraugen, verhornter Haut und bei Warzen eingesetzt.
Verwendet wird vorwiegend die Rinde der Weide, die man im Frühjahr ernten sollte, da sich in dieser Zeit die Rinde am besten von den jungen Zweigen abschälen lässt. Diese wird getrocknet und geschnitten, man kann sie auch pulverisieren. Doch auch Blätter und Knospen finden in der Naturheilkunde Anwendung. Doch vorwiegend in der Rinde sind die Wirkstoffe enthalten, die die Weide für medizinische Zwecke so interessant machen. Zu nennen seien neben den Gerbstoffen, Glykosiden und Flavonoiden  die Salicylsäure-Verbindungen - das natürliche Aspirin. Lange spielte das Salicin in der Medizin keine große Rolle mehr, da es sehr lange von der synthetisch hergestellten reinen Salicylsäure und dem Aspirin verdrängt wurde. Doch seit Aspirin immer mehr in die Schlagzeilen gerät aufgrund von Magendurchbrüchen, die sogar zum Tode führen können, oder anderen hochgradigen Nebenwirkungen, rückt das natürliche Aspirin (das sich erst im Körper selbst das Salicin zur Salicylsäure umwandelt, wieder mehr in den Blickfeld unserer Menschen. Es sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten, wenn Weidenrinde als Tee innerlich eingenommen wird, nur Schwangere sollten darauf verzichten. Man spricht von einer Dosis von 2 Tassen pro Tag.

Beschreibung

Weiden gehören zu den Weidengewächsen (Salicaceae) und wachsen als Sträucher oder als Bäume. Man findet sie entweder aufrecht wachsend, aber auch kriechend, fast am Boden liegend. So unterschiedliche Arten wie es gibt, so unterschiedlich ist auch die Blattform der Weide: von fast kreisrund bis länglich schmal, lanzettenförmig. Bei den meisten Arten sind die Blätter hell- bis dunkelgrün gefärbt und sie weisen bei vielen Arten eine Behaarung auf, die mehr oder weniger ausgeprägt ist. Außer der Trauerweide, bei der man öfters weibliche Blüten in den männlichen Weidenkätzchen vorfindet, sind Weiden zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Auch die Blüten zeigen sich je nach Art unterschiedlich, entweder sind die Kätzchen rund bis eiförmig oder walzenförmig und grünlich gefärbt. Wie schon oben erwähnt, sind diese Weidenkätzchen eine beliebte Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten, da die Weide schon sehr zeitig blüht und meist gleichzeitig mit den Blättern oder sogar noch vor ihnen erscheinen. Trockenes Weidenholz ist weiß oder rötlich, je nach Art, und vor allen die jungen Triebe sind sehr biegsam. Die Rinde ist grünlichgelb bis braungrau. Bei jungen Ästen ist die Rinde glatt und glänzend, bei älteren und beim Stamm zeigt sie sich borkig.

Anwendung

* Rheuma und Gicht
* Arthrose
* Schmerzen bei entzündlichen Prozessen
* Kopfschmerzen
* Blasenentzündungen
* Fieber
* grippale Infekte
* Magen-Darm-Beschwerden
* Hornhaut

Zu den Rezepten

Zur spirituellen Sicht und Räucherung



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