Wilder Dost
Spirituelle Sicht und Räucherung
Den meisten ist der Dost unter dem Namen Wilder Majoran bekannt und sie kennen ihn als Gewürz. Doch der Echte Dost - oder wilde Dost - ist eine alte Heilpflanze, mit der sich auch schon Hildegard von Bingen beschäftigte. Erstaunlich ist, dass er im Mittelalter einerseits ein Heilmittel für viele Erkrankungen war, es andererseits aber hieß, dass man sich Krankheiten zuziehen würde, wenn man ihn berührt oder isst. Der Dost galt - so wie es oft bei aromatischen Pflanzen ist - als ein Schutzkraut gegen Dämonen und böse Geister. Selbst den Teufel könne man damit vertreiben, so hieß es. So wurde Dost in der Walpurgisnacht gepflückt, um ihn im Haus aufzuhängen, um sich so u.a. vor Hexerei und sogar Diebstahl zu schützen. Natürlich musste dieser am 15. August zu Mariä Himmelfahrt geweiht werden. Er wurde von den damaligen Menschen zu den Beschreikräutern gezählt, die den Menschen schon immer vor dem Bösen, hier müssen auch Krankheiten genannt werden, schützten.
Der Dost war schon in der Antike den alten Griechen als Dämonen abwehrendes Räucherkraut bekannt und auch heute noch gilt er als Schutzkraut gegen negative Energien, Geister und Dämonen sowie schwarze Magie. Hier ist besonders eine Mischung von Dost, Beifuß und Weihrauch zu empfehlen. In den Raunächte-Räucherungen sollte der Echte Dost auf keinen Fall fehlen. Leider ist uns über den Wilden Dost aus der keltischen und germanischen Mythologie kaum etwas bekannt. Ich vermute aber, dass er auch hier eine große Rolle gespielt haben könnte, da dem Dost im Mittelalter eine derart hexenvertreibende Wirkung zugesprochen wurde. In Verbindung mit weißer Heide und Johanniskraut sollte er sogar dem Teufel zu Leibe rücken können. "Dost, Hartheu und weiße Heidt/ Thun dem Teuffel vil Leidt". Im christlichen Volksglauben aus dieser Zeit haben öfters Pflanzen, die den Heiden heilig waren, plötzlich eine derartige Rolle gespielt. Dies ist aber meinerseits nur eine Vermutung.
Der wilde Dost hat - neben vielen anderen Namen - auch den Namen "Wohlgemut". Das kommt daher, weil er Kummer lösen und die Menschen glücklich und zufrieden machen soll. Er erfreut das Herz und hilft missmutigen Menschen besser in ihre Balance zu kommen. Ebenso soll eine Räucherung mit Dost vor Fremdeinflüssen schützen und dafür sorgen, dass man emotional nicht angreifbar ist, weil der Rauch des Dostes für eine starke, undurchlässige Aura sorgt. Ebenso wirkt er entspannend auf unser gesamtes Nervensystem, wirkt beruhigend und hilft uns bei Nervosität sowie Stress und fördert Mut und Ausdauer. Er öffnet unsere Augen für uns selbst und für anstehende Themen, macht uns selbstbewusster und hilft uns, uns selbst treu zu bleiben. Eine Räucherung mit Dost soll auch gegen Liebeskummer wirksam sein.
Der Echte Dost ist auch ein sehr gutes Kraut für Reinigungsräucherungen, besonders wenn es darum geht, Räume oder ein Haus von negativen Energien zu reinigen. Dies trifft auch zu, wenn man Amulette oder Heilgegenstände reinigen und segnen möchte. Da der Dost über diesen zauberhaft aromatischen Duft verfügt, reinigt man die Zimmer nicht nur vor negativen Energien, sondern verleiht der Raumluft zusätzlich noch ein tolles Aroma. Übrigens vertreibt Dost, wenn er verräuchert wird, auch Insekten.
Dost kann sehr gut allein verräuchert oder mit Kräutern wie Beifuß, Eisenkraut, Engelwurz (Angelikakraut), Schafgarbe, Mistel, Wacholderbeeren oder -spitzen oder Hagebutte und mit zarten Harzen, wie Bernstein, Copal oder auch Weihrauch gemischt werden.
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