Xceranas Kräuterparadies

Eberesche

Spirituelle Sicht und Räucherung
Bei den Germanen gehörte die Eberesche mit zu den heiligen Bäumen und war Thor geweiht, der sich laut der Snorra-Edda mit letzter Kraft an einem Ast der Eberesche festhielt und sich an ihm aus dem reißenden Wasser des Flusses Wimor zog. Bei den Kelten war die Eberesche das Symbol des Wiedererwachens nach der dunklen Winterzeit. Vermutlich hat ihr zartes Aussehen und ihre Schönheit die Druiden dazu inspiriert, diesen Baum als "Baum des Lebens" auszuwählen. Ebenso galt die Eberesche bei den keltischen Priestern als Orakel- und vor allem als Schutzbaum gegen Unheil und bösen Zauber. Deshalb bepflanzten sie heilige Stätte, vor allem Orakel- und Richtplätze - mit der Vogelbeere. In einigen Gegenden hängt man auch heute noch Vogelbeerzweige zum Schutz an die Stalltüren Die alten Druiden stellten ihre Zauberstäbe aus dem Holz der Eberesche her und benutzten diese für die verschiedenste Rituale und Zeremonien. Das Holz wurde auch für Räucherungen und für zeremonielle Magie verwendet, denn die Eberesche bot nicht nur Schutz, sie stand auch für Weisheit und Wissen. In Irrland wurde Brigid, die Göttin der Heilung, Inspiration und Dichtkunst, oftmals mit einer Eberesche abgebildet. Auch heute gilt die Eberesche bei den Iren als Schutzbaum gegen Blitzschlag und Hexenzauber und es heißt, dass die Beeren über wundervolle Kräfte verfügen. So sollen sie, innerlich eingenommen, Wunden heilen und das Leben um ein weiteres Jahr verlängern, wenn man sie verzehrt. Die britannische Schutzgöttin Brigantia wurde in Verbindung mit der Eberesche gebracht. Beide Göttinnen sollen Pfeile aus dem Holz der Eberesche bei sich getragen haben, die sie entfachten, wenn sie in gefährliche Situationen gerieten. Im deutschsprachigen Raum und bei den Letten wurden ihr apotroäische Eigenschaften zugeschrieben. Darunter versteht man Handlungen, die Dämonen austreiben oder Unheil durch einen Abwehrzauber abwenden oder unwirksam machen soll. Dies spiegelt sich auch heute noch in Lettland im alten Volksglauben wider, so u.a. dass die Eberesche ein starker Schutz bei Gewitter ist. Hier kann man wieder ihre Verbindung zum Donnergott Thor erkennen. In den skandinavischen Legenden heißt es, dass die erste Frau aus einer Eberesche erschaffen wurde. Während der Zeit der Christianisierung in Europa wurde der Versuch unternommen, diesen heiligen Baum zu verteufeln. So nannte man ihn im heutigen Deutschland "Teufelskirsche", während er in Lettland als Teufelsbaum (velna koks) bezeichnet wurde. In der lettischen Gegend misslang dieser Versuch, während im deutschsprachigen Raum - u.a. auch mit Hilfe der heiligen Hildegard von Bingen - diese Versuche mit Erfolg gekrönt waren. Einer Legende zufolge, brachen oder bissen Hexen in der Johannisnacht die Kronenspitzen der Eberesche ab, um ihre Schutzkräfte gegen Hexen und Unheil zu mindern. Außerdem stand die Eberesche in dem Ruf, dass sie Menschen gefügig mache und das Verbrennen ihres Holzes Geister anziehen würde. In Schottland gehört noch heute die Eberesche vor jedes "gute" Haus, um sich vor Hexen zu schützen. In Schweden, in der Gegend von Dalsland, ist es Brauch, dass der Hirt sich und sein Vieh einen Tag vor oder nach dem Himmelsfahrtstag mit Blumen schmückt und er beim Austreiben des Viehs einen geschmückten Vogelbeerbaum in den Händen hält. Dieser wird dann an den Giebel des Stalles gepflanzt und soll die Tiere während der Weidezeit vor Krankheiten und anderem Unheil bewahren. Die Eberesche wurde auch als Orakelbaum für das Wetter von den Bauern genutzt. So sagt auch heute noch eine alte Bauernregel, dass in Jahren, wo die Eberesche viele Früchte ansetzt, es zwar eine gute Getreideernte geben würde, dass aber auch ein sehr strenger Winter zu erwarten sei. In Norddeutschland gibt es den Brauch des "Kälberquickens", der auf die angeblich fruchtbar machende Wirkung der Eberesche zurückzuführen ist. Am ersten Maitag ging der Bauer noch vor Sonnenaufgang in den Wald und schnitt mit einem Stück Kupferblech einen Ebereschenzweig ab, genau in dem Moment, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Baum berührten. Dann wurde mit dieser Rute den einjährigen Rindern dreimal auf den Rücken geschlagen und sie bekamen ihren Namen. Dies sollte die Fruchtbarkeit der jungen Stiere und weiblichen Kühe anregen. Danach wurde dieser Zweig mit weißen Bändern und Eierschalen verziert und an der Stalltür angebracht, um das Vieh vor Krankheiten und anderem Unheil zu schützen (Leder, 1997)

Die Eberesche finden wir auch im neuen Keltischen Baumhoroskop. Ihr ist die Zeit vom 01. bis 10.04 und vom 04.10. bis 13.10. zugeordnet. Hier heißt es:

"Menschen, die in den Dekaden der Eberesche geboren sind, haben die Chance sich zu Lebenskünstlern zu entwickeln. Sie haben einen ausgeprägten Drang nach Bildung. Dank ihres starken Durchsetzungsvermögens und durch ihr strategisches und planerisches Geschick sind diese Menschen gute Organisatoren. Sie sind stets um Harmonie und Gerechtigkeit bemüht und möchten am liebsten die Welt verbessern" (www.baumkreis.de, Kost, 2001). 

Die Eberesche ist der Sonne zugeordnet und damit männlich, doch auch Jupiter und Mars stehen ihr sehr nahe. Trägt man ein Stück Rinde bei sich, soll das Glück und Wohlstand bringen. Auch die Beeren stehen, wenn sie verräuchert werden, ebenso wie die Rinde für Glück, Wohlstand und für Wahrheit. Ebereschen gelten als starke Schutzpflanze und eignen sich deshalb besonders bei Räucherungen gegen negative Energien, schwarze Magie und für alle rituellen Handlungen. Auch als Orakelpflanze findet sie bei entsprechenden Räucherungen ihren Einsatz. Für Menschen, die mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart leben, ist eine Räucherung mit Eberesche ebenfalls eine wertvolle Hilfe.

Um den Zauber der Eberesche zu perfektionieren, soll man die frischen Beeren mit einer Nadel auf ein dickes, rotes Baumwollgarn ziehen und sie so zum Trocknen aufhängen. Wenn man einen bestimmten Wunsch hat oder ein besonderes Ziel erreicht, so heißt es, braucht man nur ein paar Beeren von ihrer Schnur zu nehmen und sie zwischen den Fingern verreiben, während man über sein Ziel oder seinen Wunsch nachdenkt. Auch Rinde, die man in der Zeit vom 21.1. bis 17. 2. (im keltischen Monat der Eberesche) von dem Baum abschält, verspricht besonders hohe Wirkkraft, vor allem wenn es darum geht, Kraft und Erfolg in finanziellen Dingen anzuziehen. Man braucht sie nur an den Ort zu legen, wohin mehr Geld fließen soll, so z.B. in eine Kasse, in die Geldbörse oder ein kleines Stückchen in das Sparschwein. Diese Rinde eignet sich vor allem für spirituelle Räucherungen, bei den Geld und Glück angezogen werden soll.

Rinde und getrocknete Beeren der Eberesche bieten sich für Schutz- und Reinigungsräucherungen an, auch für Amulette und Heilgegenstände. Besonders beliebt ist ihre Kraft bei Ritualen, um sich vor allem gegen magische Angriffe zu schützen. Eberesche soll auch gegen böse Träume Schutz bieten.

Bei rituellen Räucherungen öffnen sie uns für Wissen sowie Weisheit, stärken unsere Urteilskraft und helfen uns den richtigen Weg zu finden. Nicht umsonst galt die Eberesche bei unseren Vorfahren, vor allem bei den Kelten, auch als Orakelbaum. Sie hilft uns bei der Wahrsagung und um in die Zukunft zu schauen und weist uns auf nahende Gefahren hin. Mit einer Ebereschen-Räucherung können innere Blockaden gelöst werden und Menschen, die zu sehr in der Vergangenheit leben, finden wieder ihren Weg in die Gegenwart zurück. Auch wenn etwas stagniert und in Stillstand geraten ist, bietet ist uns eine Räucherung mit der Rinde oder den Beeren eine wertvolle Hilfe.

Eberesche kann allein oder in Kombination mit Eisenkraut, Iriswurzel und verschiedenen Harzen verräuchert werden. Je nach Verwendungszweck bieten sich weitere Räuchermischungen an.

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