Heidekraut
Spirituelle Sicht und Räucherung
Unser einheimisches Heidekraut (Calluna vulgaris) ist auch als Gemeine oder Waldheide, Erika oder als Besenheide bekannt und gehört in die Familie der Heide-gewächse, lat. Ericaceae. Das Wort "Heide" leitet sich im Germanischen von dem Wort "kait" ab, was so viel wie unbebautes Land bedeutet. Aus diesem Wort entwickelte sich später im Althochdeutschen das Wort "Heida" und schließlich wurde aus diesem die "Heide". Die Besenheide spielte bei unseren Vorfahren nicht nur aus medizinischer Sicht ein Rolle, sondern man findet sie auch in der Mythologie der Kelten und Germanen tief verwurzelt. Die Sage erzählt, dass die Pflanze aus dem Blut der erschlagenen Helden in den Heidelandschaften entstanden sei. Diese Landschaften waren geprägt von offenem, flachem oder leicht hügeligem Gelände, unterbrochen nur von Kiefern- oder Birkenhainen, und war ideal für die kriegerischen und kampfeslustigen Kelten und Germanen, die hier die Möglichkeit hatten, ihre Kämpfe Mann gegen Mann auszutragen. Das hier in Strömen vergossene Blut spiegelt sich in den roten Blüten des Heidekrautes wider. Diese kriegerischen Schauplätze konnten eigentlich nur ein Tummelplatz für düstere Dämonen sei. Dies inspirierte sogar Shakespeare, so dass sich in seinem Drama die drei Hexen, die Macbeth ins Unglück stürzen wollten, in der düsteren Heide verabreden ließ. Der keltische Name für Heidekraut "fraoch" steht für Tapferkeit und Entschlossenheit im Kampf. Bei den Pikten heißt es, dass das rosafarbene und rote Heidekraut vom Blut der tapferen Krieger, die in Schottland und an seinen Grenzen kämpfen und sterben mussten, durchtränkt ist. So setzte man letztendlich das Heidekraut auch mit Leiden in Verbindung. Woher ist uns aber das Wort "Heide" noch bekannt? Dieses Wort fand bei den Christen, die gegen die alten Götter zu Felde zogen, recht schnell Verwendung für diejenigen, die vorwiegend in diesem unzugänglichen, einsamen, kargen und oft auch morastischen Gelände wohnten und noch sehr lange den alten Göttern huldigten. Welcher Mönch traute sich schon aus den sicheren Städten, in denen das Christentum schon Einzug gehalten hatte, in diese öden und gefährlichen Gegenden? Schnell war für diese noch nicht christianisierten Menschen ein Name gefunden: Die in der Heide wohnten - Heiden. Als Heide bezeichnete man dann alle Menschen, die sich noch nicht zum Christentum bekehrt hatte. Gleichzeitig wurde das Heidekraut Symbol für Einsamkeit, aber auch Sünde und Verdammnis, da die Gehöfte dieser Heiden oft auch weit voneinander entfernt und einsam lagen.
Anders als die kleine Pflanze mit den roten und rosafarbenen Blüten erging es dem weißblühenden, recht seltenen Heidekraut. Dieses galt sogar als Symbol des Glückes und es sollte vor den Gefahren aller Leidenschaften schützen. Dies wurde später auch auf das rötliche blühende Kraut übertragen. Noch heute ist es in Schottland üblich, Heidekraut um Obstbäume zu pflanzen, damit diese mehr Früchte tragen. In der Braunschweiger Gegend legte man weiß blühende Heidekrautzweige unter das Kopfkissen, damit glücksbringende Träume wahr werden, in der Pfalz hängte man einen Zweig hinten Spiegel, um Blitze vom Haus abzuhalten sowie Hagel, damit er nicht die Ernte vernichte. Bald galt das Heidekraut als Glücksbringer und Wunscherfüller. Und es hieß, dass man mit Heidekraut negative Energien und vor allem Hexen fernhalten könne. Auch räucherte man mit Heidekraut in den Ställen, damit das Vieh ruhig bliebe und die Kühe gute Milch geben würden. Auch Lebensmittel sollten sich länger halten, wenn man die Vorratsräume und -keller mit Heidekraut ausgeräuchert habe. So wurde das Heidekraut zum Räucherkraut für Reinigungsrituale, da in energetisch gereinigten Räumen nichts Böses mehr Fuß fassen könnte. Und da Hexen zur damaligen Zeit einen bösen Ruf hatten, wurde Heidekraut auch als Schutzkraut verwendet. Da wir gerade beim Aberglaube sind, bei den alten Griechen heißt es, das Kraut könne Felsen zerteilen und Metalle aus der Erde hervorziehen. Deshalb bekam es bei den Griechen den Namen "Herr der Berge.
Übrigens wurde in früheren Zeiten dem Bier, welches damals noch als Heilbier galt, neben Pflanzen wie Gundermann, Beifuß, Brennnessel, Holunder, Heidelbeere, Johanniskraut, Labkraut, Löwenzahn u.a. auch Heidekraut mit beigegeben, bevor die Kirche diese meist bei den Heiden als heilig bekannten Kräuter durch den Hopfen ersetzte.
Heute steht das Heidekraut immer noch als Glücksbringer und Wunscherfüller. Eine Räucherung mit Heidekraut hilft uns, Veränderungen zu akzeptieren und uns von alten Bindungen zu lösen. Ebenso fördert es Flexibilität und geistige Beweglichkeit. Wir können unseren Seelenplan besser erkennen und verstehen den ewigen Kreislauf von Tod und Leben sowie Wiedergeburt besser. Wir können erkennen, dass auf Zerstörung immer ein Neubeginn steht und dass nur aus Chaos Ordnung entstehen kann. So hilft uns das Heidekraut diesen ewigen Kreislauf zu akzeptieren und zu verinnerlichen. Auch bei Schutzräucherungen ist das Heidekraut ein guter Helfer.
Heidekraut kann allein verräuchert oder in Räuchermischungen verwendet werden. Hier bieten sich vor allem Gundermann, Wacholder, Ackerschachtelhalm (Zinnkraut), Efeu, Herzgespann und vor allem Harze wie Fichten-, Kiefern- oder Lärchenharz, Copal, Bernstein und Weihrauch sowie Myrrhe.
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