Johanniskraut
Spirituelle Sicht und Räucherung
Als typisches Sonnenwendkraut und vor allem aufgrund seiner auffallend gelben Blütenfarbe galt die Pflanze bei den Germanen als Symbol der Sonne und war somit eines der wichtigsten Sonnenwendkräuter unserer Vorfahren. Es spielte im allgemeinen als Ritualkraut eine sehr große Rolle. Die Menschen pflückten das Kraut nur in der Sonnenwendnacht, weil sie die Meinung vertraten, dass es zu diesem Zeitpunkt die höchste Heilkraft besitzen würde. Dies ist übrigens mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen. Ebenso galt es als Schutzkraut gegen böse Geister und Dämonen und auch hier hieß es, dass es die größte Schutzwirkung habe, wenn es genau zur Sonnenwende geerntet würde. Ebenso sollte es im Kampf unbesiegbar machen. Auch bei den Kelten galt Johanniskraut als eines der heiligsten Kräuter und wurde als Zeichen der Verbundenheit mit der Kraft der Sonne zur Sonnenwendfeier verbrannt. In den gelben Blüten findet sich die strahlende Sonne wieder, die mit ihrer Kraft das Dunkle und Böse vertreibt. Diese Stärke, so der damalige Glaube, wird durch den Fünfstern der Blüten, den sog. Drudenfuß, widergespiegelt. Der 21. Juni ist der längste Tag des Jahres, die Nacht die kürzeste und die Sonne hat ihren höchsten Stand erreicht. Dieser Tag wurde bei unseren Vorfahren ausgiebig gefeiert und der Brauch, über das Sonnenwendfeuer zu springen, um sich vor Krankheiten und bösen Geistern zu schützen, hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Eine sehr alte Legende erzählt, warum das Hartheu einen rötlichen Saft abgibt, wenn man seine Blüten zerreibt: Ein Jäger war auf der Jagd und wollte einen Hirsch schießen. Doch als er seinen Pfeil abschoss, traf er nicht das Tier, sondern eine Elfe, die sich in dessen Nähe aufhielt. Deren Blut tropfte auf die gelben Blüten des Johanniskrautes.
Als später das Christentum immer mehr nach Nordeuropa vordrang, wurde aus dieser heidnischen Kultblume das Johanniskraut. Man verlegte den Sonnenwendtag vom 21. auf den 24. Juni und benannte das Kraut, welches bisher unter dem Namen Hartheu bekannt war, um und gab ihm den Namen von Jesus´ Lieblingsjünger, Johannes. Natürlich durfte es jetzt nicht mehr am 21., sondern musste am 24. Juni gesammelt werden, damit es die höchste Kraft gegen Dämonen und die Anfechtungen des Teufels habe, ansonsten würde es nicht wirken. Selbst der Tau, den man am frühen Morgen auf dem Johanniskraut an diesem Tag findet, sollte magische Kräfte besitzen. Das rote Öl, was beim Zerreiben der Blüten und Blätter austritt, erinnert an unser Blut. Als Kraut des Johannis war dies natürlich das Blut des Johannes des Täufers, als er geköpft wurde. Zum nun "christianisierten" Johanniskraut gibt es auch eine andere Legende, die erzählt, warum die Blätter des Johanniskraut "Löcher" haben. Hier heißt es, dass dafür der Teufel höchstpersönlich verantwortlich ist, der wütend darüber, welche Kraft das Kraut gegen böse Dämonen, aber auch gegen ihn selbst besaß, die Blätter mit Nadeln zerstochen habe. Später wurde das Kraut sogar von Exorzisten zur Teufelsaustreibung verwendet. Es wurde mit Ölen gemischt, mit denen der Besessene eingesalbt wurde. Man hängte auch Büschel aus getrocknetem Johanniskraut zur Abwehr des Bösen und zur Abwehr von Dämonen an Fenstern und in Ställen auf. Es sollte auch vor Zauberei schützen bzw. das Haus und die Ställe vor Blitzschlag bewahren.
Johanniskraut ist ein starkes Schutzkraut gegen negative Energien und Schwingungen, gegen Dämonen, böse Geister und schwarze Magie. Ebenso ist es aus diesem Grund für alle Reinigungsrituale zu empfehlen, da es mit seiner großen Kraft alle negativen Energien ausräuchern kann. Da es in der Lage ist, atmosphärische Spannungen zu entladen, sollte man Johanniskraut nicht nur bei schweren Gewittern, sondern auch zur Beseitigung von Elektrosmog einsetzen. Nach Streitereien sollte man die Räume mit Johanniskraut ausräuchern, um die negativen Schwingungen zu neutralisieren. Man kann mit ihm auch Amulette, Heilgegenstände energetisch reinigen, aufladen und segnen. Eine Räucherung mit Johanniskraut hilft uns, den Kontakt zu den Göttern bzw. in die Anderswelt herzustellen, weil sie bewusstseinserweiternd wirkt. Sie fördert unsere Intuition, stärkt von innen und hilft uns, neue Wege zu gehen sowie anstehende Probleme zu lösen. Als Sonnenkraut vertreibt es das Dunkel in unserem Inneren und lässt die Sonne wieder scheinen, weshalb eine Räucherung vor allem gegen Melancholie und Depressionen sehr wirkungsvoll ist. Zusätzlich soll es eine anregende Wirkung auf unsere Sexualorgane haben, weshalb es auch bei Liebeszauber eingesetzt werden kann. Auch bei Liebeskummer ist uns das Kraut ein wertvoller Helfer, da es wieder Freude in unser Leben bringt, von alten Blockaden befreit, wir besser loslassen können und das Gefühl der Einsamkeit und Verlassenheit verschwinden lässt. Ebenso sorgt der Räucherrauch für eine euphorische Stimmung, er beruhigt, wirkt ausgleichend und stimmungsaufhellend und unterstützt unsere Heilungskräfte. Als Sonnenwendkraut sollte man Johanniskraut nicht nur in den Raunächten räuchern, sondern ihm im Winter im allgemeinen einen hohen Stellenwert einräumen, da es als Sonnenkraut die ganze Kraft der Sonne und des Sommers gespeichert hat, das es uns nun im kalten, oft sonnenlosen Winter zur Verfügung stellt, also in einer Zeit wo wir diese Energie am meisten benötigen. Da Johanniskraut ein sehr starkes Ritualkraut ist, kann es allein verräuchert werden. Ebenso lässt es sich mit allen anderen Sonnenwendkräutern mischen, so z.B. mit Beifuß, Schafgarbe, Kamille, Holunder- oder Lindenblüten, Bärlapp, Ringelblume Alant oder Königskerze. Typische Sonnenwendkräuter symbolisieren die Sonne und sind gelb oder weiß. Engelswurz (Angelikawurzel), Gundermann, Eisenkraut oder Mistel bieten sich ebenfalls für Mischungen an. Auch Harze, z.B. Fichten-, Lärchen-, Kiefern- oder Tannenharz, Bernstein, Weihrauch oder Copal lassen sich sehr gut mit Johanniskraut verräuchern.
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