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 Johanniskraut

Johanniskraut


Hypericum perforatum L.

Das Echte Johanniskraut gehört zur Gattung der Johanniskräuter (Hpyericum), früher unter Hartheugewächsen bekannt. In dieser Gattung ist das Echte Johanniskraut das am weitesten verbreitet in Europa, ebenso aber auch in Westindien und Nordafrika zu Hause. Eingebürgert wurde es in Nord- und Südamerika sowie in Ostasien und Ausstrahlen. Es wächst in tiefen bis mittleren Höhenlagen vorwiegend an Wegen und Böschungen, Waldrändern, auf Bahnschotter, an Gebüschen und tritt hier in größeren Gruppen auf. Es liebt gleichmäßig trockene bis mäßig feuchte Böden, die stickstoffarm, aber niemals sauer sein dürfen.

Das Echte Johanniskraut ist wohl das bekannteste der Johanniskrautarten und auch das einzige mit einer medizinischen Wirkung. Es wächst in Europa, Westasien und Nordafrika und gehörte schon bei unseren Vorfahren, den Germanen und Kelten, zu den wichtigsten Heil- und Ritualkräuter. Früher als Hartheu, Tüpfel-Hartheu, Wundkraut, Blutkraut bekannt, bekam es später die Namen Johannisblut, Blut Jesu Christi, Jesuwundenkraut, Gewöhnliches Johanniskraut, Echt-Johanniskraut, Durchlöchertes Johanniskraut, Tüpfel-Johanniskraut oder Konradskraut. Auch Namen wie Bockskraut, Elfenblut, Sonnwendkraut, Gartheil, Hartenaue, Frauenkraut, Mannskraft, Herrgottsblut, Teufelsfluchtskraut usw. zeigen die vielfältige Bedeutung dieser wundervollen Pflanze an. Der bekannteste Name heute ist aber Johanniskraut, da die Pflanze rund um den Johannistag zu blühen beginnt, also dem 24. Juni.

Bei den Germanen galt das Hartheu mit seiner auffallend gelben Blütenfarbe als Symbol Baldurs, also als Symbol der Sonne und war eines der wichtigsten Sonnenwendkräuter. So wurde es auch nur in der Sonnenwendnacht gepflückt, weil unsere Vorfahren die Meinung vertraten, dass das Kraut zu diesem Zeitpunkt die größten Kräfte, aber auch die höchste Heilkraft besitzen würde. Letzteres ist mittlerweile auch wissenschaftlich belegt. Im Mittelalter wurde das Johanniskraut nicht nur gegen böse Geister, Dämonen und auch Hexenmagie verwendet, sondern man verräucherte es auch bei Gewitter, um die aufgeladene Atmosphäre zu entspannen. Hat hier nicht doch vielleicht noch Thor bzw. Donar Pate gestanden, der mit seinem Hammer für Gewitter und vor allem die Blitze verantwortlich war? Denn auch ein zur Sonnenwende gewundener Kranz aus Johanniskraut sollte, wenn er über das Hausdach geworfen wurde, vor Feuer, Blitz sowie Dämonen und dem Teufel schützen. Auch hieß es, dass man dank der Kraft des Johanniskrautes, wenn man damit die Wände behängte, sogar beim Tode gegen den Zugriff des Teufels auf die Seele gefeit wäre. Hier zeigt sich wieder einmal, welche große Rolle dieses Kraut auch weiterhin in den Köpfen des einfachen Volkes spielte, selbst nach der Christianisierung. Auch heute noch hat das Johanniskraut, wenn es verräuchert wird, vielfältige und kraftvolle Anwendungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen und auch Geschichten zum Johanniskraut findet Ihr unter der Rubrik „Spirituelle Sicht und Räucherung“.

Doch dieses so faszinierende Pflänzchen spielte nicht nur in spiritueller Hinsicht eine große Rolle, sondern war unseren Vorfahren in gesamt Europa auch sehr zeitig als wertvolle Heilpflanze bekannt. Man verwendete sie gegen Gicht und Rheuma, Hexenschüsse und zur Wundheilung an. Belegt ist, dass Dioskurides in seinem Werk „Materia medica“ erwähnte, dass diese Pflanze zusammen mit Honigwasser getrunken, bei Brandwunden und Ischias helfe. In einem der ältesten Werke der Klosterheilkunde, die heute noch erhalten sind, heißt es, dass Johanniskraut bei Melancholie anzuwenden sei. Auch bei Angst und Stimmungsschwankungen wurde Johanniskraut schon im Mittelalter eingesetzt.

Johanniskraut wurde jedoch nicht nur als Heilpflanze verwendet, sondern auch als Lebensmittel. Man nutzte das gesamte blühende Kraut bei der Herstellung von Würzölen als aromatische Zutat und nahm die jungen Triebspitzen im Frühjahr als Zutat bei Salaten. Die zarten, süßlich schmeckenden Blüten duften nicht nur toll, sie ergeben auch eine wundervolle essbare Dekoration.

Inhaltsstoffe des Johanniskrauts sind Flavonoide, Bioflavone, Phlobaphene, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Harze, ätherisches Öl und Rodan. Der wichtigste Stoff ist aber das Hypericin, auch Hypericumrot genannt. Auch Hyperforin spielt eine große Rolle.  All diese Wirkstoffe in ihrer Gesamtheit wirken sich positiv auf den Kreislauf aus und der Wirkstoff Hypericin ist für den nervenberuhigenden Effekt verantwortlich. Dieser Wirkstoff in Verbindung mit den anderen im Johanniskraut zu findenden Inhaltsstoffen vermindert den Anstieg von Cortisol bei Stess. Ebenso beeinflusst er die Melatonin-Ausschüttung. Dieser Wirkstoff-Mix wirkt nachweislich entzündungshemmend, krampflösend, wundheilend, abschwellend, antibakteriell, beruhigend und blutbildend. Er beeinflusst auch die Harmonproduktion und die Botenstoff-Ausschüttung.

Aufgrund seiner interessanten Wirkstoffkombination steht Johanniskraut auch heute noch im Mittelpunkt medizinischer und wissenschaftlicher Untersuchungen. So auch bei den Forschern der Freiburger Hautklinik, die bei verschiedenen Untersuchungen der Pflanze feststellten, dass der Wirkstoff Hyperforin das Wachstum von Bakterienstämmen hemmt, welche resistent gegenüber verschiedenen Antibiotika und Penicillin sind und aus diesem Grund Infektionen hervorrufen können, die schwer zu behandeln sind. Hier wurden speziell MRSA und der Methicillin-resistente Staphylococcus genannt. Die Forscher (Christoph Schempp, Jan Simon und ihre Kollegen) schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass der Wirkstoff Hyperforin möglicherweise in Zukunft als neuer antibakterieller Wirkstoff an Bedeutung gewinnen könnte. (Quelle: https://www.spektrum.de)

Die beste Sammelzeit für Johanniskraut ist zwischen dem 21. und 24. Juni. In dieser Zeit (natürlich variiert dies aufgrund territorialer Bedingungen) sind die heilenden Wirkstoffe am höchsten. Das ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen. Je mehr die Zeit in Richtung Herbst verstreicht, umso weniger intensiv sind diese Wirkstoffe. Für die Herstellung des sog. Rotöls am besten nur die Blüten verwenden. Für Tees, Tinkturen u.a. das Kraut knapp über dem Boden abschneiden und in nicht zu dicken Bündeln an einem schattigen, aber luftigen Ort trocknen. Die frischen Triebspitzen für Salate werden im Frühjahr geerntet.

Beschreibung

Das Echte Johanniskraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 15 bis zu 100 cm mit aufrechten Stängeln. Dieser Stängel ist im Gegensatz zu anderen Johanniskrautarten nicht hohl, sondern innen markig gefüllt und durchgehend zweikantig. Dies ist eines der Unterscheidungsmerkmale vom Echten zu anderen Johanniskrautpflanzen. Ein weiteres sind die Blätter, die durch ihre Öldrüsen wie durchlöchert aussehen. Der obere Stängelbereich ist buschig verzweigt. Die Laubblätter sind gegenständig angeordnet, besitzen eine oval-eiförmige Form und sind länglich-linear angeordnet. Sie haben eine Länge von bis zu 3 cm. Markant sind die wie Löscher erscheinenden Öldrüsen, die dem Kraut auch den Namen Durchlöchertes Johanniskraut gaben. Bei diesen durchscheinenden Punktierungen handelt es sich um Gewebslücken in den Zellwänden, in denen das ätherische Öl konzentriert ist. Die Wurzel des Johanniskrautes ist stark verzweigt und bildet zusätzlich eine bis zu 50 cm tief in den Boden reichende Wurzel aus. Wunderschön sind die fünf Kronblätter mit ihrer goldgelben Farbe anzusehen, die bis zu 13 mm lang werden können und am Rand eine schwarze Punktierung aufweisen. Diese Kronblätter enthalten den beliebten blutroten Stoff namens Hypericin, der für die allseits bekannte Verfärbung der Finger verantwortlich ist, wenn man die Blüten mit den Fingern zerreibt. Die leuchtend goldgelben Kronblätter sind auf eine Weise angeordnet, die an Windräder erinnern könnte. Die Blüten öffnen sich in der Zeit von Juni bis in den August hinein und sind zahlreich vertreten. Sie bilden einen trugdoldigen Blütenstand. Die braunen Staubblätter haben lauter kleine dunkelrote Drüsenpunkte.

Verwechslungsgefahr: Sammelt man das „falsche“ Johanniskraut, ist das kein Problem, denn vergiften kann man sich nun wirklich nicht. Ein Problem ist aber, dass nur das Echte Johanniskraut die heilenden Wirkstoffe besitzt. Oft wird das Echte Johanniskraut mit dem Gefleckten Johanniskraut verwechselt. Die einfachste Variante abzuprüfen, ob man nun das Echte Kraut vor sich hat oder nicht: Unser heilkräftiges Johanniskraut hat einen 2kantigen mit Mark gefüllten, das Gefleckte Heilkrauft (Hyperium maculátum CR) einen 4kantigen, hohlen Stängel.

Anwendungsgebiete
* leichte bis mittelstarke Depressionen
* nervöse Unruhe und Angstzustände
* Schlafstörungen
* Verdauungs- und Gallenprobleme
* nervöser Magen
* Rheuma
* Verstauchungen und Verrenkungen
* Blutergüsse
* Muskelschmerzen
* Hexenschuss
* Rückenprobleme
* Ischias
* Wunden
* trockene Haut
* Hautentzündungen
* raue, unreine Haut
* Verbrennungen und Sonnenbrand
* Insektenstiche
* leichten Lungenleiden
* Bettnässen, vor allem wenn nervlich bedingt
* Kopfschmerzen aufgrund von Stress
* Gürtelrose
* Frostbeulen

Aufgrund seiner entzündungshemmenden, schmerzstillenden, krampflösenden sowie beruhigenden Eigenschaften hat Johanniskraut – innerlich und/oder äußerlich angewandt – ein großes Spektrum an Anwendungsbereichen. Genannt werden auch Bauchschmerzen und Wechseljahresbeschwerden, vor allem wenn sie psychisch bedingt sind. Mittlerweile konnte festgestellt werden, dass die Inhaltsstoffe von Johanniskraut in der Lage sind, das Wachstum von Viren und Bakterien zu hemmen.

Hinweis: Johanniskraut macht lichtempfindlich und kann eine phototoxische Reaktion der Haut hervorrufen, wenn man sich bei Einnahme der Sonne mit ihrem UV-Licht, in Sonnenstudios oder auch Höhensonnen aussetzt. Bei sehr empfindlichen Menschen kann es auch zu leichten Kopfschmerzen, Müdigkeit oder auch geringen Magen-Darm-Beschwerden kommen. Nebenwirkungen sind auch bei längerer Einnahme nicht bekannt. Es wurde aber festgestellt, dass Johanniskraut in Kombination mit Medikamenten zu einem Abbau ihrer Wirkstoffe führen kann. Deshalb vor der Einnahme einen Arzt oder Apotheker kontaktieren. Auch bei Schwangeren oder Stillenden wird auf Vorsicht hingewiesen.

Zu den Rezepten

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