Kornblume

Spirituelle Sicht und Räucherung
Obwohl die Kornblume ursprünglich nicht in Mitteleuropa zu Hause ist, kann sie seit der Jungsteinzeit, als die Menschen von Jägern und Sammlern zum Ackerbau übergingen, auch bei uns nachgewiesen werden. Seit Urzeiten ist sie eine ständige Begleiterin von Getreidefeldern und wurde hier als Unkraut betrachtet. Durch Überdüngung in der heutigen Zeit ist sie selten geworden und steht mittlerweile unter Naturschutz, obwohl sich ihr Bestand langsam wieder zu erholen scheint. Es gibt immer öfters Felder, wo wir ihr leuchtendes Blau wieder bewundern können.

Die Kornblume spielte schon in der Antike eine große Rolle. In der griechischen Mythologie wurden die Wunden von Achilles von einem Zentauren mit Heilkräutern versorgt, deren Hauptbestandteile aus Kornblumen bestanden. Eine andere griechische Legende, die vom Plinius, einem Römer, überliefert wurde, besagt, dass der heilkundige Zentaur Chiron sein Leben mit Hilfe einer Kornblume rettete. Als er furchtbare Schmerzen durch das giftige Blut der gefürchteten Hydra erlitt, legte er eine Kornblume auf die Wunde und machte damit das Gift der Hydra unschädlich. Später opferte er übrigens seine Unsterblichkeit zugunsten Prometheus. Dafür wurde er nach seinem Ableben von Zeus als Sternbild Zentaur an den nächtlichen Himmel versetzt.

Im alten Griechenland und bei den Römern war diese wunderschöne Blume den Erntegöttern geweiht, die sie als Blütenkranz mit anderen Blumen auf ihren Köpfen trugen. Im alten Ägypten stand sie als Symbol für Vitalität und Fruchtbarkeit. Es ist belegt, dass Kornblumen mit in das Grab des Pharaos Tutanchamun gegeben wurden. Im Mittelalter galt das leuchtende Blau der Kornblume als Symbol für Treue und Beständigkeit. So zeigen alte Gemälde die Kornblume als Symbol für Mutter Maria. Auch Marienstatuen wurden sehr häufig mit Blumenkränzen aus Kornblumen geschmückt. Später wurde sie zur preußischen Blume des Jahres gewählt, da sie die Lieblingsblume von Kaiser Wilhelm war. Auch heute noch steht die Kornblume als Symbol für die Donauschwaben und die Ungarndeutschen. Seit 1935 bis zur heutigen Zeit ist eine stilisierte Kornblume Teil des Logos des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Es ist wirklich schade, dass man so eine wunderschöne Blume als Blume des Nationalsozialismus heruntergestuft hat. Lasst sie uns als das sehen, was sie ist: eine Kämpferin in einem Blau, das man sonst in der Natur kaum vorfindet. Ein kleines filigranes Wunderwerk -  eine Pflanze, die schon früher verehrt und auch als Heilpflanze genutzt wurde.

Die Kornblume ist eine Pflanze der Venus und damit weiblich. Ihr magischen Kräfte konzentrieren sich vorwiegend auf die Liebe. Der Duft verräucherter Kornblumenblüten ist lieblich, wohlriechend und regt die Sinnlichkeit an. Eine gute Wahl vor allem bei Liebesräucherungen, da sie uns auch die Möglichkeit gibt, uns und anderen zu verzeihen, vor allem wenn wir von diesen gekränkt wurden.

Die Kornblume gilt auch als Schutzkraut gegen Verzauberungen und Berufungen. Aus diesem Grund wurden Kornblumen vor allem in der Johanninacht sehr gern verräuchert.

Ebenso wie der Klatschmohn, mit dem die Kornblume oft zusammen in den Getreidefeldern wächst, bildet sie Knospen, Blüten und Samen zur gleichen Zeit aus, was für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft steht. Eine Räucherung mit ihr öffnet das 3. Auge, fördert die Intuition, die Weissagung und Traumvisionen. Aus diesem Grund sollte sie auch in Orakelräucherungen nicht fehlen. Selbst wenn wir uns immer wieder mit ein und demselben Thema beschäftigen und unsere Gedanken immer wieder um die gleiche Problematik kreisen, hilft uns die Kornblume, denn sie regt die Sinne an, aktiviert den Geist und hilft uns, einen Ausweg aus dieser ewigen Gedankenschleife zu finden.

Kornblume kann allein oder als Mischung verräuchert werden. Hier bieten sich u.a. Klatschmohn, Johanniskraut, Eisenkraut, Minze, Lavendelblüten, Rosmarin oder Hirtentäschel an. Auch Harze wie Bernstein und Copal oder Weihrauch sind zum Mischen mit Kornblumenblüten gut geeignet.