Echtes Labkraut
Galium verum
Spirituelle Sicht und Räucherung
Das Echte Labkraut war bei unseren germanischen Vorfahren Freya zugeordnet, die Schützerin der Ehe und der Geburt war. Später wurden diese Aufgaben Maria zugeordnet. Dies war ein Grund, dass man Labkräuter gebärenden Frauen ins Bett legte, um deren Geburt zu erleichtern. Labkraut gehörte mit zu den Kräutern des sog. Liebfrauenbettstrohs, einer Mischung der verschiedensten Kräuter, auf die Gebärende und Wöchnerinnen gelegt wurden - auch um diese und das neugeborene Kind zu schützen. Labkraut galt als besonders beruhigendes und entspannendes Kraut für Mutter und Kind, ebenso wie das Johanniskraut. Die christliche Mythologie spricht davon, dass Jesus als Baby von Maria auf Labkraut gebettet wurde. Erst zu dieser Zeit hätte das Echte Labkraut gelbe Blüten bekommen, die vorher weiß gewesen sein sollen. Dieser Legende hat das Echte Labkraut auch den Namen Mutter-Gottes-Bettstroh zu verdanken. Noch heute gehört Labkraut zu den Kräutern, die zu Maria Himmelfahrt am 15. August in den sog. Werzwisch eingebunden werden. Doch die Legende erzählt auch, dass der Esel, der im Stall stand, wo Maria Jesus gebar, alle Kräuter wegfraß, nur das Labkraut verschmähte er, obwohl es so wunderbar nach Honig duftete. Hätte der Esel auch noch dieses gefressen, hätte Jesus ohne eine Matratze dagelegen. Labkraut und Johanniskraut, welche vorher von den Germanen zum Schutz vor bösen Geistern in Haus und Stall aufgehängt wurden, bekamen nun einen christlichen Hauch und man bezeichnete sie als "Marienbündel", die man zum Schutz gegen schädliche Einflüssen, Hexen, Dämoen und gegen giftige Tiere einsetzte. Eine Sage aus dem Rheinland besagt, dass man täglich Labkraut trinken solle, so könne man seine Sterbestunde hinauszögern. Der Österreichische Schriftstelle Anton von Perger (1809 - 1876) berichtet in einem Eops von einem König, der sein Leben mit einem Trank aus Labkraut versuchte zu verlängern, dies aber seinen Untertanen untersagte und es ihnen nicht zugestand. Bei den Hexen gehörte Labkraut aufgrund seiner haftenden Eigenschaften zu den Hexen- und Zauberkräutern und wurde als Hexengarn bezeichnet. Andererseits verwendeten die Wöchnerinnen Labkraut, welches schon früher eine altgermanische Frauenpflanze war, als Lagerstroh, da es hieß, gerade Wöchnerinnen seien besonders anfällig gegen Zauberei aller Art. So bekam das Labkraut seinen Ruf als "Beschreikraut", welches für die Sicherheit von Mutter und Kind sorgte.
Heute noch heißt es, dass das Labkraut nur an ganz besonderen Plätzen wachse - nämlich dort, wo sich Glücksenergie verstrahlt. Das Labkraut steht im Zeichen der Venus und es heißt, dass wir mit seiner Hilfe unser Leben in Liebe annehmen können.
Labkraut ist auch ein Wetteranzeiger. Es heißt, wenn das Labkraut besonders intensiv duftet, können wir uns auf eine Schlechtwetterperiode einstellen.
Als Räucherstoff verströmt das Labkraut beim Verbrennen einen einzigartigen Duft, der besonders lieblich, fein würzig und ein wenig krautig ist. Hier empfiehlt sich vor allem das Verräuchern auf dem Sieb, um den Duft lange zu erhalten.
Als Venuskraut hilft uns der Räucherduft des Labkrautes, unser Leben in Liebe anzunehmen und die Liebe zu uns selbst besser zu entfalten. Labkraut bringt uns den inneren Frieden, beruhigt, harmonisiert und schützt uns vor energetischen Angriffen. Da Labkraut ein sog. Berufskraut ist, soll es besonders Kinder vor bösem Zauber schützen. Es symbolisiert das mütterliche Prinzip und gibt Schutz bei der Geburt sowie beim Wachstum des Kindes. Labkraut gilt als phytotherapeutische Pflanze und sein Räucherduft hilft uns Stress, Nervosität und sogar kleine depressive Stimmungen besser zu meistern. Wir können Altes besser loslassen und Geschehenes in Dankbarkeit annehmen. Sein Räucherduft wirkt beruhigend und stimmungsaufhellend, gibt Schutz, stimuliert und stärkt.