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 Echtes Labkraut

Echtes Labkraut

Galium verum

Das Echte Labkraut gehört zu den Labkräutern (Galium), die eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) bilden. In Deutschland sind uns vor allem das Echte Labkraut, das Klettenlabkraut und das Wiesenlabkraut angesiedelt. Das Echte Labkraut ist fast in gesamt Eurasien verbreitet. Auf der gesamten Nord- und Südhalbkugel gedeihen über 600 Arten im gemäßigten Klima. Viele kennen den Waldmeister, doch die wenigsten wissen, dass die Labkräuter mit ihm verwandt sind. Viele Labkräuter besitzen enorme Heilkräfte, so dass es sogar im Volksmund heißt, dass Labkräuter die Sterbestunde um Jahre hinauszögern können.

Echtes Labkraut ist sehr häufig an sonnig-warmen Standorten zu finden, vor allem an Hängen, wobei es sich sehr gern auf südlichen Hanglagen exponiert. Es liebt kalkhaltigen, nährstoffarmen Boden, siedelt sich besonders gern auf Magerrasen und Magerwiesen, allgemein Wiesen und Halbtrockenrasen an und mag trockene bis wechselfeuchte Lehm- oder Lößboden. Man findet das Echte Labkraut aber auch in Flachmooren.

Das auffällig gelbe Kraut zog schon beizeiten die Aufmerksamkeit der frühen Menschen auf sich. So wurden in Grabstellen der Neandertaler, später in Gräbern von den Germanen Samen vom Echten Labkraut gefunden. Untersuchungen des in Österreich gefundenen Ötzi zeigten auf, dass dieser schon vor über 5.000 Jahren Käse gegessen haben muss. Da Labkraut schon sehr zeitig für die Käseherstellung verwendet wurde, kann man davon ausgehen, dass schon zu damaligen Zeiten Labkraut dabei eine große Rolle spielte.

Allein die große Liste verschiedenster Namen des Echten Labkrautes zeigt auf, dass diese wunderhübsche Pflanze große Achtung bei den Menschen besaß. Um nur einige zu nennen: Gelbes Waldstroh, Gliedkraut, Gelb-Labkraut, Liebkraut, Bettstroh, Wundstillkraut, Klettenkraut, Blutstiel, Butterstengel, Butterstiele, Ferbkraut, Gelber Brein, Goldregen, Honigklee, Magerkraut, Rheumatischkraut, Roisgras, Schwefelblume, Wehestroh, Wilder Speik, Winnelkraut, Gelber Meyer, Kälbermagen, Liebfrauenstroh, Milchgerinnkraut, Käselabkraut, Herrgottsstroh und viele weitere.

Echtes Labkraut war der nordischen Göttin Freya geweiht, die die Beschützerin der Ehe und der Geburt war. Das Kraut gehörte neben dem Johanniskraut auch in jedes Kräuterbüschel, die man zum Schutz vor bösen Geistern im Haus aufhängte oder unter der Kleidung trug. Später wurde Maria der Schutz von Ehe und Geburt zugesprochen. Es hieß, dass sie Jesus nach der Geburt auf einem Lager mit Labkraut gebettet habe.
Doch das Echte Labkraut genoss nicht nur in der Mythologie Beachtung. So wie alle Gallium-Arten enthält es das sog. Labferment, das bei der Käseherstellung zum Ausfällen des Milcheiweißes genutzt wird. Die Blütenfarbstoffe geben Käse seine orange-gelbliche Farbe und spielen auch bei dem unverwechselbaren Geschmack eine Rolle. Noch heute wird in England Chesterkäse mit Labkraut hergestellt.

Das Echte Labkraut war schon den Kelten als Färberpflanze bekannt. In Schottland nutzt man auch heute noch das Echte Labkraut als Färbemittel, so wie es früher Gang und Gebe war. Die Wurzeln ergeben einen roten Farbstoff, während die Blüten den Stoff wundervoll gelb färben. Noch bis heute ist bekannt, dass Labkraut zum Aromatisieren sowie zum Färben von Getränken hervorragend geeignet ist. Auch für Salate wurde und wird auch heute noch das junge frische Kraut genommen, wobei vor allem die wunderschönen kleinen gelben Blüten oft für Dekorationen ihre Verwendung finden. Die Früchte können geröstet und als Kaffee-Ersatz verwendet werden.

Während das Wiesenlabkraut kaum eine heilende Wirkung nachweisen kann, besitzen Klettlabkraut, vor allem aber das Echte Labkraut, gute Heileigenschaften. Dies wurde auch schon von unseren Vorfahren zeitig erkannt. Vermutlich nutzten auch die Kelten und Germanen das Labkraut schon aufgrund seiner heilenden Eigenschaften, z.B. bei der Wundversorgung, was unter anderem zu den Namen Wundstillkraut führte. In einigen mittelalterlichen Kräuterbüchern wird von der geschwulstzerteilenden, aber auch stopfenden Wirkung berichtet ebenso von seiner Heilkraft bei verschiedensten Hautkrankheiten, Milchschorf und sogar Krätze.

Aufgrund seiner vielfältigen Inhaltsstoffe wurde das Echte Labkraut schon sehr früh in der Volksheilkunde verwendet, auch wenn in unserer heutigen Zeit das Kraut leider nur noch sehr selten Verwendung findet. So setzte es Dioscurides, der das Kraut "Wallstro (Galion) nannte, als Mittel gegen Blutungen und Brand ein sowie gegen Müdigkeit, wobei hier speziell die Müdigkeit in Liebesdingen gemeint war. Auch Hipokrates kannte das Labkraut als Heilkraut.

Flavonoide, Chlorogensäure, ein dem Labenzym ähnliches Protein, welches für die Milchgerinnung verantwortlich ist, Iridoid-Glykoside, ätherische Öle, Kieselsäure, ätherische Öle, Gerb- und Mineralstoffe sowie Vitamine sorgen für den breitgefächerten Einsatz in der Volksheilkunde. Diese Wirkstoffe sind krampflösend, wundheilend, adstringierend, harn- und gallentreibend sowie die Abwehrstoffe steigernd, blutreinigend und stoffwechselanregend. Die enthaltene Kieselsäure ist gut für Bindegewebe, Knochen und Sehnen sowie Haut, Haare und Nägel. Auch wenn - aus wissenschaftlicher Sicht gesehen - es keine Belege für die Wirksamkeit gibt, gilt Labkraut als Tee, innerlich oder äußerlich verwendet, wirksam bei geschwollenen Knöcheln, bei Katarrhen der Harnwege und bei schlecht heilenden Wunden. Es ist so wie bei vielen anderen Kräutern, obwohl ein Heilkraut seit Jahrhunderten für die verschiedensten Krankheiten wirkungsvoll als Heilmittel angewandt wurde, fehlen der Wissenschaft die Beweise dafür.

Geerntet wird das Gelbe, aber auch die übrigen Labkräuter, im zeitigen Frühjahr für Salate, Beilage für Gemüsepfannen und anderes mehr, wenn die Triebe noch sehr zart sind. Hier kann man die 3 bei uns heimischen Labkräuter sehr schnell miteinander verwechseln. Verwechslungsmöglichkeiten gibt es in diesem Stadium auch mit dem verwandten Waldmeister, der bei zu großem Gebrauch u.a. zu Kopfschmerzen führen kann. Das Kraut als Heilpflanze sammelt man im blühenden Zustand, wobei sich die Blätter beim Trocknen schwarz färben. Im Herbst können die Samen gesammelt werden, die man geröstet als Kaffee-Ersatz, aber auch als Zugabe für Desserts nutzen kann.

Heutzutage findet das Echte Labkraut immer öfter in Kräuter- und Blütenbeeten im Garten seinen Einsatz. Es sieht in seiner Blütezeit nicht nur wunderschön aus und gilt als Duftpflanze mit seinem süßen honigartigen Geruch, sondern es ist auch eine hervorragende Bienenweide. Ebenso ist das Echte Labkraut auch eine wichtige Futterpflanze für Raupen des Taubenschwänzchens sowie des Kleinen Weinschwärmers, der zur dämmerungs- und nachtaktiven Art aus der Familie des Schwärmers zählt.

 

Beschreibung

Das Echte Labkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 70 cm, seltener bis zu 100 cm erreichen kann. Die Pflanze hat eine kräftige, lange und stark verzweigte Hauptwurzel und bildet zusätzlich oberirdische sowie unterirdische Ausläufer aus, die der Verbreitung des Krautes dienen. Die Stängel, die man aufrecht stehend, aber auch aufsteigend bis niederliegend vorfinden kann, sind kurz behaart und weisen am oberen Rand vier erhabene Leisten auf. Die Laubblätter der Pflanze sind zwar nur etwa 1 mm breit, werden aber bis zu 25 mm lang. Sie sind zu sechst bis zu zwölft quirlig angeordnet, nadelförmig und gefurcht sowie am Rand zurückgerollt. Die unzählig kleinen, fast zitronenfarbigen Blüten sitzen an einer radiarsymetrischen, endständigen und vierzähligen Rispe und verströmen einen süßen, an Honig erinnernden Duft. Die Krone hat die Form eines Rades, während sie am Ende spitz zuläuft. Blütezeit ist in der Zeit von Mai bis in den September, in einigen Regionen bis in den Oktober hinein. Die Blüten sind selbststeril, können aber auch durch Insekten nachbefruchtet werden. Aus ihnen bilden sich die
zweiteiligen Spaltfrüchte, die ca. 1,5 mm lang, kahl und glatt sind und sich zur Reife schwarz färben. Die Fruchtreife reicht vom späten August bis Ende Oktober hinein.

 

Anwendung

* schlaffes Bindegewebe, Probleme mit Nägeln und Haaren
* schwaches Immunsystem
* Knochen- und Sehnenprobleme
* Brennen beim Wasserlassen
* Nieren- und Blasenschmerzen
* Probleme mit dem Verdauungstrakt, Verdauungsstörungen wie Durchfall und auch   Darmmykosen
* Hautproblemen wie Geschwüren, Ekzemen, Flechten, Unreinheiten sowie bei Schuppenflechte und Neurodermitis
* Altershaut sowie schlaffe Haut
* schlecht heilende Wunden
* bei Krämpfen
* verstärkter Befall mit Staphylococcus aureus (MRSA) 1
* Sommersprossen
* geschwollene Lymphdrüsen, Lympfstauungen
* Nervosität und leichte Depressionen - gute Alternative für Johanniskraut
* Krebs 2 (u.a. Zungenkrebs, Speiseröhrenkrebs)
* Bauchspeicheldrüsen-Probleme
* Schlafprobleme
* Gries- und Steinbeschwerden
* Kropfbildung und Schilddrüsenüberfunktion

1 Dieses Bakterium kann zu Wundinfektionen, Muskelerkrankungen, Pneumonie (Lungenentzündung), Knochenmarkentzündungen, Infektion von Gefäßprothesen bis hin zur tödlichen Sepsis, der Blutvergiftung führen..... Selbst bei milden Infektionsverläufen mit dem Bakterium gelingt es dem Immunsystem nicht immer, die Infektion nachhaltig zu bekämpfen. An einem gewissen Punkt der Auseinandersetzung gibt unser Immunsystem einfach auf - es stellt die Produktion der Abwehrzellen ein und der Erreger nistet sich zunächst unbemerkt in seinen Wirt ein..... Das Problem: Von einem Versteck aus verursacht er immer wieder schwere Infektionen, um sich nach dem Angriff wieder in einen Schlupfwinkel zurück zu ziehen. Diese chronischen Infektionen lassen sich nicht mit Antibiotika bekämpfen, denn die Wirkstoffe dringen nicht bis in die Zellverstecke vor. ..... Staphylococcus aureus hat viele Strategien entwickelt, um sich vor Antibiotikum zu schützen."
Quelle: https://www.helmholtz-hzi.de/wissen/themen_und_krankheiten/staphylokokken)

2  Im Volksmund ist seit jeher die Ansicht verbreitet, dass es eine beträchtliche Wirkung zur Bekämpfung von Krebs hat. Wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützen nun diese Annahme. Wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützen nun diese Annahme. Hauptaugenmerk gilt hier dem Kletten-Labkraut (Gallium aparine), doch auch das Echte Labkraut zeigt Wirkung bei der Bekämpfung von Krebs. Sehr gute Ergebnisse zeigen Forschungen mit wässrigen Extrakten vom Echten Labkraut bei Hals-Krebszelllinien (HLaC78). Zu diesen gehört u.a. der Speiseröhrenkrebs. Zusätzlich wurde erforscht, dass das Kraut die DNA gegen eines der stärksten Toxine im Zigarettenrauch, Benz(a)pyren, schützen kann. (Schmidt M, Polednik C, Roller J, Hagen R.: Galium verum aqueous extract strongly inhibits the motility of head and neck cancer cell lines and protects mucosal keratinocytes against toxic DNA damage.; Oncol Rep. 2014 Sep;32(3):1296-302. doi: 10.3892/or.2014.3316. Epub 2014 Jul 9. [PubMed])
Quelle: www.vorsichtgesund.de)

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