Quendel
Spirituelle Sicht und Räucherung
Den Aufzeichnungen der alten griechischen und römischen Schriftstellern zufolge, hat nicht nur der dort heimische Echte Thymian, sondern auch der wildwachsende Quendel schon damals in hohen Ehren gestanden. Die althochdeutsche Bezeichnung für Quendel "quenala", "konala" und die mittelhochdeutsche "quenel" oder "kunel" dürften wohl auf das griechisch-lateinische "cunila" oder "conila" zurückgehen. Hier zeigt sich schon, dass die Gelehrten sehr wohl zwischen dem südlichen Echten Thymian und dem nordischen Quendel zu unterscheiden wussten.
Bei den nordischen heidnischen Völkern wurde der Quendel verehrt und war Freya, der Göttin der Ehe und der Liebe, geweiht. Und er wurde bei Ritualräucherungen verwendet. Schon damals galt sein Rauch als reinigend und vor allem schützend gegen Dämonen und negative Energien, was sich im Mittelalter weiter in den Köpfen der Menschen festgesetzt hatte und man den Quendel zu den Verschrei- und Berufskräutern zählte. Viele mittelalterliche Bräuche, Riten und auch Sagen - vor allem aus den Voralpengebiet - bringen zum Ausdruck, dass dieses Kraut sogar den Teufel austreibt und die Menschen sowie das dazugehörige Vieh vor allem Bösen, aber auch vor Trollen, Wichten und Hexen beschützt.
Obwohl der Quendel vermutlich über wildere spirituelle Kräfte verfügt wie sein Verwandter aus dem sonnenverwöhnten Süden, ähneln sich die Einsatzgebiete von Quendel und Thymian sehr. Wem wundert es, gehören sie doch - so wie auch andere Arten - zu den Thymianen.
Weitere Informationen zum Räuchern mit Quendel siehe deshalb unter Thymian räuchern.
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