Blutweiderich
Lythrum salicaria
Der Blutweiderich, auch Gewöhnlicher Blutweiderich genannt, gehört zur Familie der Weiderichgewächse. Man kennt ihn auch unter dem Namen Gemeiner Weiderich, Roter Weiderich, Greinkraut, Ährenweiderich, Isenhart, Stolzer Heinrich, Rotschwanz, Ackerweiderich, Brauner Weiderich, Fuchswedel, Katzenwedel oder als Blutkraut. Er bevorzugt feuchte Wiesen oder Flachmoore sowie nahrhafte Sumpfhumusböden und man findet ihn an Kanälen, Weihern, an Ufern von Seen und Tümpeln, Flüssen und Bächen. Obwohl er auch in mittleren Gebirgslagen vorkommt, liebt er vor allem die tieferen Lagen und ist wärmeliebend. Je nach Bodenbeschaffenheit und Klima kann er eine Höhe von 80 cm bis zu 200 cm erreichen. Aufgrund seiner imposanten Größe, vor allem aber durch seine wundervolle purpurfarbene Blütenpracht kann man ihn an seinem Standort überhaupt nicht übersehen.
Die Druiden verwendete Blutweiderich gemischt mit Beifuß und Wegwarte als Räucherung, um die Gedanken zu klären und Weisheit zu erlangen. Und er wurde gegen negativen Energien eingesetzt. Der Blutweiderich ist ein Sonnenwendkraut und gehört auch heute noch in die Pflanzenbüschel der Kräuterweihe zu Maria Himmelfahrt. In der christlichen Mythologie spielte er ebenso eine Rolle. Es heißt, die Pflanze sei aus dem Blut Johannes dem Täufer entstanden, als dieser geköpft wurde.
Der Gewöhnliche Blutweiderich enthält die Inhaltsstoffe Glykosid, Flavon Vitexin, Salicarin, Pectine sowie Gerbstoffe, Harze und ätherisches Öl. Aufgrund seines sehr hohen Gerbstoffgehaltes wurde im 16. Jahrhundert mit seinem Saft Leder gegerbt und man imprägnierte Seile, aber auch Holz damit, um dem Fäulnisprozess entgegenzuwirken. Auch in der Heilkunst fand der Blutweiderich seine Anwendung als blutstillendes Heilkraut. Man stillte leichte Wunden, wandte ihn gegen Magengeschwüre an und behandelte mit ihm blutendes Zahnfleisch. Laut der Signaturlehre weist der rote Wurzelsaft auf die blutstillende Wirkung hin.
Obwohl der Blutweiderich heutzutage in der Kräuterkunde nur sehr selten verwendet, wurde er bereits im Altertum als Heilpflanze genutzt. Dioskurides empfahl ihn gegen die Ruhr und blutigen Auswurf und sogar Plinius erwähnte ihn, als er empfahl Blutweiderich gegen Ekzeme einzusetzen. Im 19. Jahrhundert wurde die Pflanze während der Cholera-Epidemie eingesetzt. Es wird vermutet, dass der Blutweiderich aufgrund seiner blutstillenden Eigenschaften oder vielleicht auch aufgrund der purpurroten Blüten seinen Namen erhielt. Tatsache ist, dass er aufgrund der in ihm enthaltenen Gerbstoffe blutstillend ist, aber auch stark adstringierend, harntreibend und bakterizid wirkt.
Sammelzeit für die Blüten ist in den Monaten zwischen Juni bis September. Wurzeln können ganzjährig gesammelt werden, haben aber in der Zeit vor der Blüte sowie ab Oktober die höchste Wirksamkeit, da in dieser Zeit die Kraft nicht für die Blüten- und Samenbildung benötigt wird. Die Blüten sammelt man am besten bei zunehmenden Mond, die Wurzeln bei abnehmenden.
Beschreibung
Der Blutweiderich gilt als ausdauernde, krautige Pflanze, die nicht nur eine Wuchshöhe bis zu 2 Metern, sondern aufgrund der bis zu 50 teils verzweigten, aufrechten und aus dem Rhizom herauswachsenden Stängel sogar eine Breite von bis zu 1,50 m erreichen kann. Man findet ihn vorwiegend als Einzelpflanze, seltener in kleinen Gesellschaften. Er ist eine kräftig gebaute Staudenpflanze mit mehreren Verzweigungen der Stängel (zumeist im Bereich der Blüten) und schmückt sich in der Zeit von Juni bis September mit herrlichen purpurfarbenen Blütenständen, die aufgrund ihrer Farbenpracht weithin zu sehen sind. Ein einzelner Blütenstand kann bis zu 100 Blüten und mehr tragen. Seine stiellosen Blätter erinnern an die Blätter einer Weide, worauf auch der Name Weiderich zurückzuführen ist. Sie sind ebenso schmal-lanzettlich bis oval gestaltet wie diese.
Anwendung:
* Blutungen (innere)
* Darmprobleme (antibakteriell)
* Blutungen (innere)
* Blutzucker (senkend)
* Diabetes Typ 2 (schützende Wirkung)
* Durchfall (auch bei Kindern geeignet)
* Ekzeme
* Hautprobleme/-entzündungen (antibakteriell, wundheilend)
* Husten und Halsschmerzen
* Menstruation (zu starke Blutung)
* Mundschleimhautentzündungen
* Scheidenentzündungen und -jucken
* Weißfluss
* Wundheilung
* Fieber
* offene Krampfadern