Xceranas Kräuterparadies

 Wilder Dost

Dost

Origanum Vulgare

Der Wilde Dost ist eine mehrjährige, stark duftende Nutzpflanze und ist auch unter den Namen Gemeiner Dost, Wilder Majoran, Dosten, Wohlgemut, Badchrut, Badkraut, Berghopfen, Bergmime, Bergminze, Frauendost, Blauer Dunst, Orant, Brauner Dost, Grober Chölm, Wilder Balsam, Orangenkraut oder Lungendost bekannt.  Er hat aber weder etwas mit dem Oregano noch mit dem Echten Majoran etwas zu tun. Hier irrte sich Wikipedia und sorgte dafür, dass es noch ein größeres Durcheinander im Reigen dieser Kräuter gab. Der Wilde Dost wird öfters als der wildere oder robustere Bruder des Majorans bezeichnet , was damit zu tun hat, dass der Wilde Dost eine starke, für größere Würzkraft wie der Echte Majoran besitzt. Der Wilde Dost gehört zur Familie der Lippenblütengewächse und es sind ungefähr sechs Unterarten bekannt.

Den Gemeinen Dost kann man auch steinigen Trockenwiesen, auf Wiesen in Laubwäldern, an warmen Stellen auf Kies- oder Kalkböden, an Berghängen und vor allem an Feldrainen finden. Er liebt besonders trockene und warme Standorte. Sein Name Gewöhnlicher Dost, auf lateinisch Origanum vulgare, weist darauf hin, dass man ihn recht häufig antreffen kann. Das Wort Dost kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie "Büschel". Vermutlich kam es zu diesem Namen, weil die Blüten des Dostes wirklich wie kleine Büschel zusammenstehen. Es heißt, dass der Dost schon den Griechen bekannt  war und von diesen als Heilmittel genutzt wurde. Im "Materia medica", welches aus dem 1. Jahrhundert nach Christi stammt, berichtete Dioscurdides über den Dost. Ob es sich hier aber wirklich um den Gemeinen Dost handelt oder nicht eher um Oregano oder eine andere Art des Origanum handelt, möchte ich jetzt nicht mit Sicherheit behaupten, da der Oregano aus dem Mittelmeerraum stammt, aber der Wilde Dost schon seit ewigen Zeiten den Schärenbewohnern im Südwesten von Finnland bekannt war, die das in Europa vorkommende Kraut zum Würzen ihrer Fische benutzten.

Schon in der Antike galt der Dost bei den alten Griechen als ein Dämonen abwehrendes Kraut, vor allem wenn es verräuchert wurde. Der Duft soll aber nicht nur Dämonen, sondern allgemein negative Energien sowie schwarze Magie abwehren. Aphrodite selbst soll den herrlich würzigen Duft des wilden Majorans als Symbol der Freude geschaffen haben. "Origano" leitet sich vom griechischen "oros" (Gebirge) und "ganos" (Glanz, Freude) ab. Und der griechischen Sage zufolge, soll dieses Kraut ziemlich üppig in ihrem Garten gewachsen sein. Im alten Ägypten war das Kraut Osiris geweiht. Hier kann man auch schon die heilende, desinfizierende und konservierenden Eigenschaften des Dostes. Im Mittelalter wurde der Dost als wichtige Abwehrpflanze gegen Hexen angesehen und sollte sogar vor dem Teufel schützen. So hat er auch noch heute seinen festen Platz im Kräuterbüschel, welches im August geweiht wird. Es war u.a. Brauch, als Hexen beschuldigte Frauen mit Dost zu beräuchern, wenn sie ohnmächtig wurden, um sie so vom Teufel zu befreien. Dost wurde damals auch in die Brautschuhe gelegt oder in den Brautstrauß eingebunden, um die Braut und ihren Angetrauten vor bösen Mächten zu schützen. Man verwendete Dost aber auch zur Herstellung von Liebessalben und -getränken, vor allem, wenn es darum ging zögerliche Geliebte positiv umzustimmen. Um einem Geist eines Verstorbenen die notwendige Ruhe zu geben, flocht man den Dost auch mit in die Grabsträuße hinein. Während in den klösterlichen Gärten der Dost vorwiegend wegen seiner Heilkräfte angepflanzt wurde, fand man ihn damals in fast jedem Garten, damit Haus und Hof vor jeglicher Art von Schadzauber geschützt sei. Wenn man Dost in der Walpurgisnacht pflückte, um ihn im Haus als Schutz gegen Hexerei und Diebstahl zu schützen, musste dieser aber am 15. August zu Mariä Himmelfahrt geweiht werden. Er zählte zu den sogenannten Beschreikräutern, mit denen man sich vor dem Bösen schützen kann, worunter auch Krankheiten zählen. Dost galt im Mittelalter mit zu einer der wichtigsten Hexenabwehrpflanzen. Der Dost war im christianisierten Europa sogar der Jungfrau Maria geweiht und man glaubte, dass ungeborene oder gerade geborene Kinder bis zur Taufe durch Dost vor dem Bösen, besonders vor dem Teufel und schwarzer Magie, schützen könne.

Aber der Dost spielte nicht nur in mythologischer Hinsicht eine wichtige Rolle, sondern er ist schon seit Alters her als Heilmittel bekannt, vor allem bei den alten Griechen. Schon im 1. Jahrhundert berichtete Dioscurides über diese Pflanze in seinem Werk "Die materia medica". Hippokrates von Kos setzte den Dost zur Geburtenbeschleunigung ein und zur Heilung von Hämorrhoiden. Später wurde Dost in den Klostergärten angebaut und als Heilpflanze sowie als Würzkraut verwendet. Von den Mönchen und Nonnen erhielt er auch seinen lateinischen Namen "Origanum". Hildegard von Bingen widmete sich ebenso dieser Pflanze und berichtet vor ihr als sicheres und wirksames Mittel gegen Lepra-Erkrankungen. Im Mittelalter mischte man auch Dost unter das Essen, um schwer arbeitende Menschen besser bei Laune halten zu können. Auch den Duft der getrockneten Pflanze nutzte man zur Anhebung der guten Laune, nicht umsonst war der Dost auch als "Wohlgemut" bekannt. In der Volksheilkunde verwendete man Tee aus Dost bei Husten, Koliken und Krämpfen, bei Blähungen und Durchfall, Appetitlosigkeit, Magen- und Gallenbeschwerden, bei Schlaflosigkeit sowie bei Menstruationsschmerzen. Heute weiß man, dass die antiseptische Wirkung dem im Dost enthaltenen Thymol zu verdanken ist. Ebenso wirkt er aufgrund seines hohen Gehaltes an Phenolen antibakteriell. Weitere Inhaltsstoffe sind verschiedene ätherische Öle (u.a. Thymol), Gerb- und Bitterstoffe, diverse Harze sowie Flavonoide. Diese Inhaltsstoffe sind für seine antiseptische, krampf- und schleimlösende, verdauungsfördernde, harn- und gallentreibende sowie magenstärkende und gebärmutteranregende Wirkung verantwortlich.

Geerntet wird das gesamte Kraut (ohne Wurzeln) während der Blütezeit in den Monaten Juni bis in den frühen September hinein.

Beschreibung

Der Wilde Dost ist eine ausdauernde Pflanze und kann zu einer Staude heranwachsen, die 20 bis 50 cm hoch werden kann. Er besitzt einen aufrechten, rötlich gefärbten Stängel, der sich im oberen Teil durch zahlreiche Seitentriebe teilt, auf deren Enden sich in der Blütezeit zahlreiche rote bis rosarote Blüten mit einer Größe von ca. 5 mm büschelförmig zu richtig kleinen Dolden anordnen, die zahlreiche Insekten, u.a. auch Schmetterlinge, anziehen und ihnen Nahrung geben. Die Blätter des Dost sitzen gegenständig an dem Stängel und werden zur Triebspitze hin immer kleiner. Sie sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert und warten mit einer Größe von 10 bis 40 mm auf. Sie sind länglich eiförmig geformt und laufen spitz aus. Der Blattrand ist meist ein klein wenig gezacktt, öfters aber auch glatt. An der Unterseite der Blätter kann man eine kleine drüsige Punktierung erkennen. Meist ist die Unterseite glatt gestaltet, aber es gibt Pflanzen, die unten auch eine leichte, ganz feine Behaarung aufweisen. Die Insekten lieben den Duft des Wildes Dostes, der sich besonders beim Zerreiben des Krautes mit den Fingern zeigt. Ein Duft, der wohl nicht nur die Insekten in gute Laune versetzt. Nach der Befruchtung bilden die Blüten eine sogenannte Klausenfrucht aus, die zu einem winzigen, ca. 1 mm großen Nüsschen zerfällt, das eine braune Färbung und eine glatte Oberfläche aufweist.

Anwendung

* Appetitlosigkeit
* Blähungen
* Verdauungsprobleme
* Magen- und Darmbeschwerden
* Durchfall
* Husten (u.a. auch Keuchhusten)
* Heiserkeit
* allgemeine Probleme der oberen Atemwege
* chronischer Bronchitis
* Entzündungen im Mund- und Rachenraum
* Ekzeme
* Cellulitis
* Schlaflosigkeit
* Erschöpfungszustände
* Menstruationsbeschwerden
* Krämpfe und Koliken
* schwache Nerven
* leichte Depressionen und Antriebslosigkeit
* Stress
* Hämorrhoiden
* Gallenbeschwerden
* Psoriasis (Schuppenflechte)
* Neurodermitis
* Hautausschläge
* Muskelbeschwerden
* Sexualstörungen
* Lebererkrankungen
* wirkt positiv zur Geburtenbeschleunigung
* Rheuma und Gicht
* Kreislaufprobleme
* Furunkel und Abszesse

Wilder Dost wirkt - innerlich und äußerlich angewendet - antiseptisch und antivirual sowie antibakteriell.
 
Hinweis: Wilder Dost sollte nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden, da er eine Beschleunigung der Geburt herbeiführt.

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Zur spirituellen Sicht und Räucherung



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